Die Auseinandersetzungen von Thomas Bernhard und Peter Handke mit der Literaturkritik werden als strategische Kämpfe in diesem Buch analysiert. Es bietet eine umfassende Betrachtung ihrer Debatten im Kontext ihrer gesamten Werke und beleuchtet zudem ihre eigenen literaturkritischen Schriften. Dadurch entsteht ein facettenreiches Bild der beiden Autoren und ihrer Positionen innerhalb der literarischen Landschaft.
Harald Gschwandtner Knihy


Der »andere Zustand« hat Leser und Forscher seit jeher fasziniert, nicht von ungefähr zählen die geschwisterlichen Gespräche im Zweiten Buch des »Mann ohne Eigenschaften« zu den eindrücklichsten Passagen der Klassischen Moderne. Harald Gschwandtner fragt nach den Spuren traditioneller Mystik in Musils vielstimmigem Konzept des »anderen Zustands« und richtet den Blick stärker als bisher auch auf den »Nachlaß zu Lebzeiten«. Er nähert sich Musils »Neomystik« mithilfe von sieben aspektgeleiteten Lektüredurchgängen, die diese in Bezug zu verschiedenen diskursiven Feldern stellen (Religion, Krieg, Ordnung, Glück etc.). Die Rück griffe auf das metaphorische Reservoir der Mystik werden dabei als dezidiert modernes poetisches Projekt verstehbar, das in ständigem Bezug zu Musils vielzitiertem Pensum steht, Beiträge zur »geistigen Bewältigung der Welt« liefern zu wollen.