Knihobot

Teodora Toleva

    Der Einfluss Österreich-Ungarns auf die Bildung der albanische Nation 1896 - 1908
    Das armenische Volk - Genozid und Schicksal
    Die Außenpolitik Julius Andrássys und die Entstehung der mazedonischen Frage
    • Mazedonien, geographisch in der Mitte der Balkanhalbinsel gelegen, erlebte als Durchgangsgebiet zwischen dem nördlichen Europa und dem Mittelmeer sowie zwischen Asien und dem mediterranen Europa zahlreiche Invasionen, die es zu einem Gebiet des Austausches, der Vermischung und des Kontaktes verschiedener Zivilisationen formte. Die „mazedonische Frage“ umschreibt im Wesentlichen die Rivalitäten im 19. Jahrhundert zwischen Bulgarien, Serbien und Griechenland sowie dem Osmanischen Reich um dieses Territorium sowie die Bestrebungen der lokalen Bevölkerung, sich von der osmanischen Herrschaft zu befreien. Diese Rivalitäten wurden durch das Großmachtspiel der europäischen Großmächte zusätzlich verschärft. Das Hauptaugenmerk der Autorin liegt auf der Analyse der politischen Ziele, die die Habsburgermonarchie in diesem Gebiet verfolgte und die in einem besonderen Maße von der Politik bzw. Diplomatie des österreichisch-ungarischen Außenminister Andrássy – er bekleidete dieses Amt in den Jahren 1871 bis 1879 – verkörpert wurde.

      Die Außenpolitik Julius Andrássys und die Entstehung der mazedonischen Frage
    • Im Jahre 1896 beauftragte die k. u. k. Monarchie einen seiner Konsuln im Osmanischen Reich mit der Ausarbeitung eines Berichtes, um zuverlässige Informationen über die an den Armeniern begangenen Massaker, denen 1896 über zweihunderttausend Armenier zum Opfer fielen, zu erhalten. Von diesem Dokument ausgehend versucht die Autorin die fürchterlichen Gemetzel nicht nur an den Armeniern, sondern auch an anderen christlichen Minderheiten im Zuge des Niedergangs des Osmanischen Reiches zu erklären. Dabei prangiert sie vor allem auch die brutale Logik des „heiligen Egoismus“ der europäischen Kolonialmächte an, die zwar gegen die Massaker protestierten, jedoch nichts unternahmen, um diese zu unterbinden, weil sie dadurch Abstriche in ihrer Kolonialpolitik in Kauf nehmen hätten müssen. Letztlich lastet die Autorin dieser Politik zurecht auch die Mietverantwortung an dem von der Türkei verübten Völkermord an den Armeniern im Jahre 1915 (1,5 Millionen Tote) an.

      Das armenische Volk - Genozid und Schicksal
    • Es mag paradox klingen, dass Österreich-Ungarn, dieses supranationale Großreich, das mit dem Nationalismus lebte und ihn fürchtete, entscheidend an der Bildung der albanischen Nation beteiligt gewesen sein soll. Und doch förderte die k. u. k. Monarchie zur Wahrung ihrer strategischen Interessen in geheimer Aktion ein Volk, das nicht nur geografisch zerrissen, sondern auch durch verschiedenen Religionen und so unterschiedliche Dialekte, dass die Bewohner der einzelnen Regionen einander nicht verstanden, getrennt war. Durch Zufall stieß die bulgarisch-spanische Historikerin Teodora Toleva im österreichischen Staatsarchiv auf – zum Großteil bisher unveröffentlichte – Dokumente, die dies belegen und widmete ihnen ihre Dissertation.

      Der Einfluss Österreich-Ungarns auf die Bildung der albanische Nation 1896 - 1908