Hermann F. Reemtsma (1892 – 1961) war Zigarettenfabrikant und Unternehmer. Seit etwa 1925 setzte er sich mit Kunst und Künstlern auseinander und begann, Druckgrafiken, Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen zu sammeln. Die in über 30 Jahren zusammengetragene Sammlung folgte einerseits dem Zeitgeschmack, zeigte andererseits eine klare persönliche Handschrift. Sie umfasste Werke Alter Meister und der Deutschen Romantik, aber auch Arbeiten der modernen Bildhauerei. Reemtsma schätzte insbesondere die Kunst von Max Liebermann, Käthe Kollwitz, Emil Nolde und Paula Modersohn-Becker. Er besaß große Werkkonvolute von Hans von Marées und Adolph Menzel. Mit einigen Künstlern und Künstlerinnen stand er in persönlichem Kontakt. Wichtigster Bezugspunkt wurde 1935 Ernst Barlach, den er förderte und dem er 1960 ein Museum im Hamburger Jenischpark widmete. Das Buch dokumentiert die Erwerbungsgeschichte und den Verbleib der ehemals über 1.000 Werke umfassenden Privatsammlung, die im Spannungsfeld nationalsozialistischer Kunstpolitik ihren Anfang nahm. Die Werke befinden sich heute in öffentlichen und privaten Sammlungen.
Dagmar Lott Reschke Knihy


Von Liebermann bis Nolde
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Die deutsche Variante des Impressionismus wird meist in Abhängigkeit vom französischen Vorbild und anhand von Gemälden von Max Liebermann, Lovis Corinth und Max Slevogt diskutiert. Doch gerade in der oftmals geringer wahrgenommenen Gattung der Papierarbeit wird – etwa in der spontanen und unmittelbaren Erfassung von Landschaften – die breite Wirkung und wegbereitende Funktion des Impressionismus für die Entwicklung der Moderne in Deutschland greifbar. Anhand von 150 wunderbaren Werken zeigt der Band, wie sich in Zeichnung, Aquarell, Gouache, Pastell und Druckgrafik in der Überwindung des Naturalismus der Akademien und in einer Öffnung hin zu Abstraktion und Expression ein freierer künstlerischer Ausdruck eröffnete. Neben Liebermann, Corinth und Slevogt sind auch Lesser Ury, Maria Slavona, Anna Gerresheim, Otto Modersohn, Christian Rohlfs, Arthur Illies sowie der Fotograf Heinrich Kühn mit wichtigen Arbeiten aus den Jahren 1880 bis 1925 vertreten. Ausstellungen/Exhibitions: Internationale Tage Ingelheim, Altes Rathaus, Ingelheim 5.4.–15.6.2014 | Ernst Barlach Haus, Hamburg 29.6.–28.9.2014