Die Autorin präsentiert in melancholischen Kurzgeschichten eine Weltsicht, die das Absurde im Alltag und in Beziehungen beleuchtet. Dabei verbindet sie heitere Distanz, Satire und Entsetzen. Die Geschichten reichen von einem Jungen mit einer Partisanen-Patrouille bis zu einer poetischen Liebesbeziehung in Gefangenschaft.
Brigitte Halewitsch Knihy




Kafkas Welten
Erzählungen aus Absurdistan
Kafkas Wellten Zwei Erzählungen aus Absurdistan Kunstkunst Kunst des Lesens
Lena kam vor 70 Jahren aus dem Osten nach Deutschland. Nach mehreren Schicksalsschlägen lebt sie zu-sammen mit ihrem behinderten Bruder. Als Altenhelferin hat sie sich eine kleine, heile Welt gebaut. Als der Bruder sich in einer Seniorenresidenz in einem indischen Paradies einmietet, besucht sie ihn– und möchte für immer bleiben. Indem sie Land und Leute samt Göttern kennen lernt – Enttäuschungen inbegriffen – verändert sich ihr Blickwinkel auf das eigene Land. Wieder zu Hause trifft sie auf ein Deutschland, das gerade zum Sehnsuchtsziel für Flüchtlinge wird. Lena engagiert sich für die Migranten – und erinnert sich... sie denkt an das Tagebuch ihrer Mutter, das mit dem 9. Mai 1945 in Prag beginnt ... das Wort KZ treibt sie auf Spurensuche ... und die Erde, die dreht sich weiter… Entwicklungen überstürzen sich. Die Politik spielt jetzt im privaten Umfeld der Familie. Indien existiert plötzlich überall. Humorvoll-satirisch geschriebener gesellschaftskritischer Roman.
„Jakobspilgern und Massentourismus“ hebt sich als künstlerisches Erlebnisbuch von gängiger Jakobsliteratur ab. Brigitte Halewitsch berichtet von ihrer 5-jährigen Selbsterfahrung auf traditionellen Jakobswegen in Frankreich und Spanien, die sie im Alter von 70 Jahren bis Santiago de Compostela führte. Mit Ausnahme der ersten Etappe, die sie mit ihrer Tochter geht, wandert Halewitsch alleine. Diese fraktionierte Form ihrer Unternehmung ermöglicht eine Durchdringung von Pilgerweg und Alltag. Als konfessionell und religiös ungebundene Pilgerin begreift sie ihre Reise als innere Auseinandersetzung mit schwierigen Bedingungen, sich selbst und dem Alterungsprozess. Die grotesk-absurden Veränderungen des Jakobsweges, die durch den Massentourismus bedingt sind, bieten ihr vielfältige Anlässe zur kritischen und satirischen Reflexion. Trotz leidvoller Erfahrungen, insbesondere in den Nächten, überwiegen heitere, sinnliche Erlebnisse. Diese Lebensfreude spiegelt sich in 40 kleinformatigen Aquarellen wider, die überwiegend unterwegs entstanden. Am Ziel feiert die Autorin das Leben als Geschenk. Halewitsch, die ihren Beruf als ärztliche Psychotherapeutin nicht verleugnen will, sieht ihren Pilgerweg als herausfordernde Selbst- und Grenzerfahrung, die Menschen psychopräventiv unterstützen kann, sich gelegentlich zu verjüngen.