Die Biografie von Caroline von der Lühe beleuchtet das Leben einer talentierten Komponistin und Dichterin des 18. Jahrhunderts, die in einem pietistischen Umfeld in Württemberg aufwuchs. Ihre Begegnungen mit einem Freimaurer und Illuminaten führten sie an den Hof eines aufgeklärten Herzogs in Thüringen, wo sie einen Salon eröffnete, der als wichtiger Treffpunkt für einflussreiche Persönlichkeiten diente. Diese Erfahrungen trugen maßgeblich zu ihrer Entwicklung zu einer selbstbewussten Frau bei und prägten ihr künstlerisches Schaffen.
Gisa Steguweit Knihy






Nur kurzzeitig stand Karle selbst auf der Bühne. Und dennoch schlägt ihr Name eine Brücke zur Theatergeschichte und zu bedeutenden Theaterdichtern ihrer Zeit. Ihr eigenes literarisches Schaffen umfasst Gelegenheitsgedichte und die Mitarbeit an Prologen, die den Theaterstücken bei der Premiere vorangestellt wurden. Durch jährliche Schwangerschaften wird sie die „Frau hinter der Bühne“, die Proben und Sprecherziehung leitet, bei der Rollenverteilung ein gewichtiges Wort mitspricht, ihrem Mann in aufopferungsvoller Unterstützung den Rücken freihält. Ihr kurzes Leben ist geprägt von grenzenloser Liebe, Anpassung und Selbstverwirklichung.
Von Gotha zu den Sternen
Charlotte Amalie (1751-1827) - Herzogin von Sachsen-Gotha-Altenburg; Reihe PALMBAUM Texte. Kulturgeschichte Bd. 41
Die von der Geschichtsschreibung bisher wenig beachtete Herzogin Charlotte Amalie von Sachsen-Gotha-Altenburg, Gemahlin des bedeutenden Regenten Ernst II. im thüringischen Musterländchen des aufgeklärten Absolutismus, verkörpert eine Zeitenwende. Ihr Verhalten entspricht den höfischen Normen. Erst Anstöße von außen bewirken einen Wandel in ihrem Leben. Es sind auch ihre Kontakte zu den Freimaurern und Illuminaten, die ihre Weltsicht beeinflussen und eine Dynamik der eigenen Wegsuche freisetzen. Die Schilderung ihres Lebens, der Ablauf des Alltags, ihre Interessen, die Begeisterung für Astronomie, auch ihre Gäste und ihr Anteil an der Gründung des ersten „stehenden“ Hoftheaters in Deutschland geben Einblick in die komplexe Struktur und Funktion eines kleinen Herzogtums und zeigen den tiefgreifenden Wandel einer Persönlichkeit.
Die Publikation versucht, den bislang wenig beachteten Lebensweg Friedrich IV. zwischen musischer Begabung, gesundheitlichen Beschwerden und Pflichterfüllung zu erhellen. Als nicht für das Regierungsamt Vorgesehenen hatte es ihn aus der heimischen Enge des Hofes in das kulturell blühende Italien, speziell nach Rom gezogen, wo Aufklärung und die französische Revolution einen Wandel im gesellschaftlichen Leben verursacht hatten. Fern von den erstarrten Formen und Konventionen des Absolutismus an kleinen Höfen konvertierte er dort zum Katholizismus und wollte ein selbst bestimmtes Leben führen, musste jedoch gegen seinen Willen nach dem Tod seines Bruders die Regentschaft übernehmen.
Dies ist ein Buch, das namhaften wie namenlosen Frauen und Mädchen der Vergangenheit gewidmet ist. Ausnahmsweise schließt die Autorin in den Dank zwei Vertreter des männlichen Geschlechts der Gegenwart ein: Herr Oberbürgermeister Knut Kreuch brennt nicht nur für Kultur und Geschichte seiner Stadt, sondern schätzt darin auch die Kraft des „schwachen“ Geschlechts.