Die vorliegende Arbeit untersucht das Thema Lernberatung und dessen Relevanz für das universitäre Ausbildungssystem. Eine empirische Studie an ausgewählten deutschen Universitäten bietet Einblicke in die Lernberatungspraxis und deren sozio-ökologische Bedingungen. Der Fokus liegt auf den Faktoren, die das Beratungshandeln beeinflussen, wobei die These aufgestellt wird, dass personenbezogene Merkmale weniger entscheidend sind als umweltbezogene. Ein eigens entwickeltes Mehrebenenanalyse-Modell ermöglicht einen Mikro-Makrovergleich. Die Mikroebene umfasst vier Merkmalsebenen: soziodemografische Aspekte, subjektives Wissen, kognitive Konzepte zu Beratung und Lernen sowie beratungsbezogene Qualifikationen. Die Makroebene wird durch fünf Merkmalsebenen beschrieben: hochschulbezogene, organisatorisch-strukturelle, positionsbezogene, fachbezogene und inhaltsbezogene Faktoren. Diese Elemente bilden die Dimensionen einer Lernberatung ab. Die Studie, die Mitarbeiter aus verschiedenen Organisationseinheiten einbezieht, zeigt überraschenderweise, dass Lernberatung stärker durch umweltbezogene Merkmale als durch personenbezogene bestimmt wird. Entscheidende Einflussgrößen sind die Organisationseinheit, die Berufsrolle und das Beratungsfeld. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Ausprägung der Lernberatung an Hochschulen weniger individuell, sondern vielmehr organisatorisch-strukturell geprägt ist. Im Schlusskapitel reflektiert die Ver
Renate Heese Knihy
