Die Einführung in die Syntax bietet Lehramt-Studierenden grundlegende Konzepte und deren theoretische Hintergründe. Der Fokus liegt auf dem Erwerbsverlauf der Erst- und Zweitsprachen sowie den spezifischen Herausforderungen, die die deutsche Sprache für Lernende anderer Herkunftssprachen mit sich bringt. Zudem wird aufgezeigt, wie dieses Wissen praktisch im Deutschunterricht angewendet werden kann, um den Lernprozess zu unterstützen.
Dieser Band untersucht das Phänomen der fokalen Ellipse aus grammatiktheoretischer und spracherwerbstheoretischer Perspektive. Als fokale Ellipse werden unvollständige Deklarativsätze bezeichnet, denen fokales Material fehlt, wie z. B. Sie sind geboren am? Im ersten Teil des Buches werden die syntaktischen, semantischen und pragmatischen Aspekte der fokalen Ellipse analysiert. Zu den wichtigsten Ergebnissen hierzu gehört der deklarative Status von fokalen Ellipsen, welcher nur vermittels einer charakteristischen pragmatischen Umdeutung mit der Fragefunktion fokaler Ellipsen verträglich ist. Der zweite Teil stellt eine empirische und theoretische Untersuchung zu fokalen Ellipsen im Spracherwerb vor, in der verschiedene Realisierungen von Ergänzungsfragen aus den Erwerbsverläufen von zehn Kindern analysiert und verglichen werden. Hier zeigt sich die besondere Relevanz fokaler Ellipsen zum einen darin, daß sie in neun von den zehn Korpora in einem phasentypischen Muster vorkommen, und zum anderen, daß sie chronologisch kurz vor den ersten w-Fragen auftreten. Als Vorläufer zu w-Fragen bereiten fokale Ellipsen syntaktischer Interrogativität den Weg, ohne selbst interrogativ ausgezeichnet zu sein. Das Ziel des Buches liegt nicht nur in einer umfassenden Darstellung der fokalen Ellipse und deren Erwerb, sondern nimmt dieses Phänomen als ein Beispiel für eine weiterreichende Hypothese über den Zusammenhang von Kindersprache zu Erwachsenensprache: Vorläufertypen der Kindersprache entsprechen randgrammatischen Typen der Erwachsenensprache in ihrer Form und Funktion.
Erkenntnisse aus der Forschung und deren Implikationen für die Fachdidaktik
Visualisierungen spielen in schulischen Lernprozessen eine immer bedeutendere Rolle – in einigen Bereichen kommt ihnen sogar eine Schlüsselfunktion für den Wissenserwerb zu. Mittlerweile kann auf eine Reihe von Forschungserkenntnissen zurückgegriffen werden, die Aufschluss darüber geben, welchen Einfluss piktoriale bzw. grafische Darstellungen auf das Lernen haben. In diesem Band werden einige Aspekte des Lernens mit Visualisierungen aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven beleuchtet, Forschungsergebnisse vorgestellt und deren Bedeutung für Lernprozesse diskutiert. Praktische Erkenntnisse aus den Fachdidaktiken Deutsch, Mathematik und Erziehungswissenschaften werden durch Konzepte der Pädagogischen Psychologie gestützt, Beiträge aus der Sicht verschiedener Zeichensysteme runden den Band ab. Der Fokus liegt zum einen auf der Perspektive der Lernenden: Es wird danach gefragt, wie sie mit den ihnen angebotenen Visualisierungen zurechtkommen und ob diese einen Nutzen für ihr Lernen haben. Zum anderen wird auch die Perspektive der Lehrenden eingenommen, deren Herausforderung darin besteht, geeignete Lernumgebungen zu entwickeln, welche die Gestaltung eines adressatengerechten Unterrichts ermöglichen.