Knihobot

Jana Wittenzellner

    Zwischen Aufklärung und Propaganda
    Haarbilder
    • Haarbilder

      Erinnerungen unter Glas. Die Sammlung des MEK

      Abgeschnittenes Haar von Verwandten als gerahmte Erinnerung im Wohnzimmer aufzuhängen, scheint uns heute seltsam. Im 19. Jahrhundert war es nicht nur gängig, sondern regelrechte Mode: Das Haar von Familienangehörigen wurde – zu Blüten oder Ranken verarbeitet, zu Zöpfen geflochten oder aufgeklebt – in Kastenbilder eingebracht und zu Hause gut sichtbar aufbewahrt. Erinnert wurde damit vor allem an nahestehende Tote, aber auch an Namenstage, Hochzeiten oder andere denkürdige Anlässe. Die Haarbilder wurden von Frauen privat oder von professionellen Herstellerinnen und Herstellern als Auftragsarbeiten gefertigt. Das Museum Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin hat 46 solcher Gedenkbilder in seiner Sammlung. Die Publikation stellt diesen Bestand vor und beleuchtet die Hintergründe der Haarbilder – ihre Entstehung, ihre Funktion als Erinnerungsträger und das in sie eingeflochtene bürgerliche Familienverständnis.

      Haarbilder
    • Zwischen Aufklärung und Propaganda

      Strategische Wissenspopularisierung im Werk der spanischen Sexualreformerin Hildegart Rodríguez (1914-1933)

      Hildegart Rodríguez (1914-1933) war die einzige prominente weibliche Vertreterin der spanischen Sexualreformbewegung der 1930er Jahre. Sie veröffentlichte dreizehn sexualpolitische Bücher, die bis heute als emanzipativ und wissenschaftlich innovativ gelten. Rodríguez' Forderungen waren in vielerlei Hinsicht durchaus radikal. Doch der hervorragende Ruf der Schriften beruht primär auf der textuellen wie öffentlichen Inszenierung der Autorin als wissenschaftliches Wunderkind und nicht auf der tatsächlich eher zweifelhaften Qualität der Texte. Jana Wittenzellners Analyse macht Wissenspopularisierung als politisches Instrument sowie als textuellen Prozess greifbar, in dem die Autorschaft von strategischer Bedeutung ist.

      Zwischen Aufklärung und Propaganda