Kooperatives Lernen wird aktuell sowohl theoretisch als auch in der Praxis von Schule und Unterricht intensiv diskutiert. Dies betrifft auch das Fach Sport, da das Kooperative Lernen das zentrale Anliegen der Bildungspläne des Sportunterrichts unmittelbar aufgreift: Schülerinnen und Schüler arbeiten in Teams zusammen, um sich beim Lernen von Bewegung, Spiel und Sport gegenseitig zu helfen – soziales und fachliches Lernen werden so unmittelbar aufeinander bezogen. Die hier vertretene Lesart Kooperativen Lernens setzt darauf, dass den Schülerinnen und Schülern ein Spielraum für eigene Entscheidungen gegeben wird. Dieser wiederum ermöglicht es ihnen, ihr Lernen selbstbestimmt zu gestalten, insbesondere in heterogenen Gruppen. Das Buch zeigt zunächst, auf welche theoretischen Grundlagen ein solches Kooperatives Lernen aufbaut und welche empirischen Erkenntnisse hierzu vorliegen. Der größte Teil des Buches befasst sich damit, wie sich kooperative Lernformen in der Unterrichtspraxis gestalten lassen. Hierbei werden u. a. Praxisbeispiele zu allen Bewegungsfeldern angeboten.
Jonas Wibowo Knihy


Die vorgelegte Arbeit ist ein Forschungsbericht, der die Betreuung selbständiger Arbeitsprozesse von Schülern im Sportunterricht untersucht. Ziel ist es, Strukturen zu identifizieren, die das Lehrerhandeln systematisieren und die Zusammenhänge zwischen Lehrer- und Schülerhandeln aufzeigen. Diese Fragestellung ergibt sich aus den komplexen Herausforderungen, denen Lehrkräfte gegenüberstehen, wenn sie selbständiges Lernen fördern. Sportlehrkräfte sollen den Schülern helfen, fachliche Fortschritte zu erzielen, indem sie bewegungsbezogene Problemstellungen lösen. Gleichzeitig müssen die Schüler so viel Verantwortung wie möglich für ihren eigenen Lernprozess übernehmen und selbständig agieren. Solche Anforderungen leiten sich aus den Ansprüchen eines erziehenden Sportunterrichts ab, wie sie beispielsweise von Prohl formuliert wurden. Als Ergebnis der Untersuchung wird eine Systematik präsentiert, die das Lehrerhandeln in Bezug auf die Anpassung an die Problemlöseprozesse der Schüler und deren Verantwortungsübernahme kategorisiert. Es wird angenommen, dass ein adaptiertes Verhalten der Lehrkraft dazu führt, dass Schüler sowohl größere Fortschritte in ihrem Problemlöseprozess erzielen als auch die Verantwortung für ihren Lernprozess in dem Maße übernehmen, wie es ihnen möglich ist.