Die vorliegende Arbeit untersucht die Konsequenzen einer eingeschränkten Wirkstoffvielfalt, Wirkungsverluste und strengere Auflagen durch eine restriktivere europäische Pflanzenschutzpolitik bei azolbasierten Fungiziden für landwirtschaftliche Betriebe in Europa und Deutschland. Es wird analysiert, wie ein Verbot oder eine Einschränkung der Azole das Resistenzmanagement, die Krankheitsbekämpfung und die Ertragswirkung beeinflussen würde. Zudem wird erforscht, ob Landwirte bei strengeren Auflagen auf alternative Produkte zurückgreifen und welche finanziellen Einbußen sie erwarten müssen. Die Autorin nutzt dafür drei Methoden: Experteninterviews, die Diskrete Choice-Analyse sowie die Hierarchical Bayes Choice-Based Conjoint-Analyse. Die Ergebnisse zeigen erhebliche negative Auswirkungen auf den Weizenanbau und die wirtschaftliche Tragfähigkeit durch strengere Einschränkungen beim Einsatz von Azolen. Bestimmte Produkte, die von den Auflagen betroffen sind, würden weniger genutzt, was zu erheblichen monetären Verlusten für die Betriebe führen würde. Diese Arbeit liefert wichtige Erkenntnisse für eine objektivere Bewertung der Auswirkungen einer stärker regulierten Nutzung von Fungiziden in der Landwirtschaft.
Nadia Keudel Knihy
