Die Strategie der Rose
Kurdistan und der Krieg um Westasien
Die Kämpfe der Groß- und Regionalmächte um Vorherrschaft und Ressourcen in Syrien haben Städte in Schutt und Asche gelegt. Doch zwischen den Trümmern keimt neue Hoffnung. Seit 2012 baut die mehrheitlich kurdische Bevölkerung im Norden des Landes, insbesondere die kurdische Frauenbewegung, eine radikal-demokratische Gesellschaft auf. Dieser Aufbruch ist ein Kind des Krieges, der in der Tradition zahlreicher Revolten steht, von der Pariser Kommune bis zu den Zapatistas. Der Syrienkrieg schuf den Handlungsspielraum, der es den Menschen in syrisch-Kurdistan ermöglichte, gegen Knechtschaft zu kämpfen. Der Krieg der Kurd*innen gegen den IS machte ihren Kampf international bekannt. Angesichts eines möglichen Endes des Syrien-Krieges muss die Freiheitsbewegung Kurdistans ihre Erfolge konsolidieren und gegen den syrischen Machthaber Assad durchsetzen. Zudem gilt es, den türkischen Diktator Erdogan zu besiegen oder ihn an den Verhandlungstisch zu zwingen. Anselm Schindler bereiste zwischen 2015 und 2018 die kurdischen Gebiete und zeigt in seinen Reportagen die strategischen Herausforderungen der Kurd*innen sowie das Leben der Menschen, ihre Ängste, Stärken und Schwächen. Ihre Hoffnung auf ein freieres Leben reicht weit über Kurdistan hinaus.