Knihobot

Carolina Schutti

    15. červenec 1976
    Lopen over zacht gras
    Meeresbrise
    Der Himmel ist ein kleiner Kreis
    Wer getragen wird, braucht keine Schuhe
    Patagonien. Roman
    Eulen fliegen lautlos
    • Carolina Schuttis Novelle ist ein stiller, zerbrechlicher Text, dessen Hauptfigur, der Bub Jakob, an der Sprachlosigkeit seiner ländlichen Umgebung scheitert. Es ist eine beklemmende Welt, in der er aufwächst: Der Vater kneift ihm zu Tisch in die Rippen und nimmt sich Kartoffeln, Käse und Milch, die Mutter blickt stumm, bevor sie einen Faden in die Runde wirft, an dem sich stockend ein Gespräch entspinnt. Das Gespräch führt in ein Kartenspiel, das Kartenspiel in die Nacht. Anderntags hört Jakob die Mutter im Gras kaum näherkommen, denn Schatten auf Schatten sieht man nicht, und erschrickt, als sie plötzlich hinter ihm steht und ihre Hand auf seine Schulter legt. Eigenwillig, subtil und hintersinnig im Umgang mit Leitmotiven und Bildern erzählt Carolina Schutti die Geschichte einer kindlichen Verstörung und zieht die Lesenden in die rätselhafte Atmosphäre einer seltsam fremden Welt.

      Eulen fliegen lautlos
    • In „Patagonien“ von Carolina Schutti begegnen fünf Menschen am äußersten Rand Patagoniens der Einsamkeit und der Natur. In einer abgeschiedenen Landschaft, die im Sommer hell und im Winter düster ist, beginnt für sie ein neues Leben, während sie mit ihrer Vergangenheit und dem Ende ihrer Geschichten konfrontiert werden.

      Patagonien. Roman
    • Anna ist jung, 18 Jahre alt, lebt allein in einer Stadt, die sie immer wieder durchstreift, erkundet, erfühlt. Dann lernt sie Harald kennen. Er ist älter als sie, etwas verändert sich in ihr, sie fühlt so etwas wie Glück. Sie wollen die Stadt mit ihren grauen Mauern hinter sich lassen, nur für ein Wochenende ins Gebirge fahren. Als sie auf einer Wanderung von der Dunkelheit überrascht werden, finden sie in einer alten Kapelle Unterschlupf. In der Nacht, unter den Figuren der Heiligen, vertraut sie sich ihm an. Carolina Schutti erzählt die Geschichte einer jungen Frau, für die zunehmend Innen- und Außenwelt verschmelzen. Voller Melancholie, mitunter auch komisch, ist dieses Debüt ein Roman über Liebe und Einsamkeit, über Vertrauen und das alles überschattende Gefühl der Schuld.

      Wer getragen wird, braucht keine Schuhe
    • Eine junge Frau verliert die Kontrolle über ihr Leben, ihre Gefühle, ihre Sprache und ihren Körper. Zugleich sind ihre Wahrnehmungen gestochen scharf wie die Scherbe, die sie sich unter die Haut drücken will. In einer »Anstalt« soll sie ihre Wutausbrüche in den Griff bekommen. Während ihre einzige Bezugsperson, Mark, kurz vor seiner Entlassung steht, denkt sie vermehrt über einen Aufbruch nach.Ina, die zweite Figur der Geschichte, ist bereits aufgebrochen, nach Sibirien. Dort möchte sie an einer Winterstraße eine Raststätte betreiben, doch stehen ihr zuerst ein raues Leben und Abenteuer mit dem undurchsichtigen Boris bevor. Dass sie in eine Falle getappt ist, merkt sie zu spät.Auf den ersten Blick scheinen beide Frauen grundverschieden, jedoch schälen sich langsam Berührungspunkte heraus. In einer poetischen und zugleich kraftvollen Sprache thematisiert der Roman unterschiedliche Konzeptionen von Freiheit und Identität.

      Der Himmel ist ein kleiner Kreis
    • Ein Dorf in den späten 80er Jahren: Zwei Töchter wachsen ohne Väter auf, denn der eine hat sich von einer Brücke gestürzt und der andere ist nach dem gewaltsamen Zeugungsakt über alle Berge; die Mutter der beiden stockt das Sozialgeld mit Telefonsex und dem Verkauf von Secondhand-Sachen auf. Es könnte alles besser sein … Mit Märchen, Lügen und geschickter Manipulation versucht die Mutter, ihre Kinder von der Außenwelt abzuschirmen und gleichzeitig an sich zu binden. Hand in Hand geht sie mit ihren beiden kleinen Prinzessinnen durchs Dorf, wobei sie eigentlich »respektlose kleine Monster« sind, die sich teils biestig durch den Alltag schlagen. Die gruselig-märchenhafte Isolation der Mädchen bekommt Risse, als die Ältere der beiden die Kraft der Neugierde entdeckt und zu ahnen beginnt, dass die Welt mehr für sie bereithält als nur dieses kleine, mühsam zusammengeflickte Leben.

      Meeresbrise
    • Nervenfieber

      Gedichte

      Gliederkälte, Schwindsucht, Bangigkeit – Krankheiten, die man unter diesen Namen nicht mehr kennt: Carolina Schuttis erster Lyrikband dreht sich in sieben Zyklen um die früher so bezeichnete Erkrankung „Nervenfieber“, was im Griechischen „Dunst“ oder „Nebel“ bedeutet. Mehr als das Medizinische sind es die Assoziationsräume der Begriffe sowie einzelne Symptome, die sie in die heutige Zeit und auf andere Bereiche des Lebens überträgt. Liebe als Krankheit, Bettlägerigkeit, Angst als vermeintlich neues Lebensgefühl sind die Themen der persönlichen wie politischen Momentaufnahmen der Tiroler Autorin. Gedichte um Sartres Höllenentwurf aus seinem Stück „Geschlossene Gesellschaft“, um die verzweifelte Frage „Wird es denn nie Nacht? ...“, runden den Gedichtband um Gebrechen, Liebe und Traum ab.

      Nervenfieber
    • Die Bibel in Elias Canettis Blendung

      • 217 stránek
      • 8 hodin čtení

      Dass intertextuelle Anspielungen Canettis Werk geradezu prägen, ist längst bekannt. Nicht im Einzelnen untersucht worden ist bislang, wie zentral die Bibel – weit über die Geschichte Simsons hinaus – als Prätext für die Blendung fungiert. Sowohl das Alte als auch das Neue Testament sind in dem Roman geradezu omnipräsent. Nach theoretischen Vorüberlegungen (die in Hinblick auf die Bedeutung von Bildern für die Blendung auch das Problem der Intermedialität einbeziehen) wird der Bedeutung von Religion(en) in Canettis Leben und den Wurzeln seiner Bibelkenntnis nachgegangen. Das Ergebnis einer Analyse aller (in einer übersichtlichen Tabelle zusammengestellten) Bibelanspielungen im Roman ergibt erstaunlich enge Zusammenhänge zwischen Bibel und Romanstruktur sowie Bibel und Figurencharakterisierung bzw. Figurenkonstellation. Detailbeobachtungen wie die zu biblischen Zahlen erweisen sich als aufschlussreich. Dass die Bibel als Bestandteil der Bildungstradition zitiert und das (sehr präsente) Neue Testament für den jüdischen Schriftsteller Canetti persönlich als Gegengewicht zum Judentum von Bedeutung ist, sind zwei wichtige (und überraschende) Schlussfolgerungen aus dem ausgebreiteten Material. Die hier nachgewiesene Parallelisierung von Kiens Untergang mit der Leidensgeschichte Jesu ist ein bemerkenswerter Neuansatz für die Interpretation des Romans.

      Die Bibel in Elias Canettis Blendung
    • A lyrical novella that wears lightly its themes of trauma and loss of maternal language. Winner of European Prize for Literature 2012, from acclaimed Austrian writer Carolina Schutti.

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