Knihobot

Urs Mannhart

    19. srpen 1975
    Bergsteigen im Flachland
    Rysʹ
    Lentille
    Reportagen Glück. Das unabhängige Magazin für erzählte Gegenwart
    Die Anomalie des geomagnetischen Feldes südöstlich von Domodossola
    Gschwind
    • Gschwind

      oder Das mutmasslich zweckfreie Zirpen der Grillen – Roman

      3,0(1)Ohodnotit

      Von den Seltenen Erden sind der Wissenschaft bislang 17 bekannt. Urs Mannhart erfindet eine weitere: Das Rapacitanium. Der Namen ist abgeleitet aus dem französischen rapacité, auf Deutsch: Habgier. Nomen est omen: Der Roman spielt mit der Annahme, die wohlstandsverliebte Schweiz werde selbst zum Kerngebiet des Abbaus Seltener Erden. Pascal Gschwind, verantwortlich für den globalen Handel mit Rapacitanium, hetzt auf internationale Konferenzen, während zu Hause seine Familie ihn kaum mehr zu Gesicht bekommt, und er steht schließlich vor einem Dilemma: Raubbau an der Natur, an seiner Familie und der eigenen Gesundheit versus Karriere und Geldgeschäfte. Als schließlich ein Berg am Thunersee droht zusammenzufallen, begreift Pascal Gschwind das Ausmaß der Zerstörung seines Handels.

      Gschwind
    • «Haben Sie jemals eine junge Bäckersgehilfin geliebt?...... Eine nach frischer Hefe duftende, mit krausem Haar und leicht biegbaren Fingernägeln ausgestattete Liebhaberin, die die Umrisse Italiens in einer Pigmentzeichnung auf ihrem Oberschenkel trägt und mit einer Stimme spricht, die Sie - nein, natürlich nicht. Ich sehe schon: Haben Sie alles nicht», denkt er, der Ich-Erzähler, und schweigt angesichts eines Gegenübers, das nie begreifen würde, warum ein Mensch solch eine Mühsal auf sich nimmt: 784 Schienenkilometer in einem Nachtzug von Basel nach Roma-Tiburtina, nur um sich wund zu lieben, alle 14 Tage, und anschließend wieder 12 Tage alleine, ohne Luise, zu sein. Eine unmögliche Liebe also. Und wieder bricht er auf, seiner Sehnsucht entgegen, doch diesmal endet seine Reise vorzeitig in dem vom Betrieb der Welt vergessenen Bahnhof von Domodossola. Ein Streik der italienischen Bahnarbeiter verhindert seine Weiterfahrt. Oder halten ihn die geomagnetischen Störungen hier fest? Festsitzen auf dem Mittelmeridian der geomagnetischen Weltvermessung. Jedenfalls ist er gefangen, streunt ziellos umher zwischen Bahnhofbuffet und einem schäbigen Hotelzimmer, folgt widerwillig der Einladung eines jungen Grenzbeamten, der nebenbei Drogen und Motorräder verschiebt, und erst im Morgengrauen einer nicht enden wollenden Nacht bietet sich endlich die Chance zu fliehen.

      Die Anomalie des geomagnetischen Feldes südöstlich von Domodossola
    • In dieser Sonderausgabe sind acht inspirierende Geschichten aus den letzten 75 Ausgaben von Reportagen versammelt. Sie handeln von Menschen, die das Leben bereichern, darunter Themen wie eine Zeitehe, Schachspiel in Uganda, innovative Lösungen für Frauen in Indien und die Rettung bedrohter Sprachen.

      Reportagen Glück. Das unabhängige Magazin für erzählte Gegenwart
    • Lentille, eine junge Kuh, beheimatet auf einem kleinen Bauernhof in der Westschweiz, ist kurz davor, ihr erstes Kalb zur Welt zu bringen. Sie liegt im Stroh, abseits der anderen Kühe der Herde, und alles entwickelt sich erfreulich – bis unvermittelt Komplikationen auftreten. Unter Aufbringung ihrer ganzen Kräfte versuchen der Bauer Michaël und die Tierärztin, dem Kalb den Weg in die Welt zu zeigen, doch als das Totgeborene schließlich im Stroh neben Lentille liegt, stellt sich plötzlich die Frage, inwiefern Tiere eine Persönlichkeit haben. Spürt Lentille diesen Schmerz? Wie wird sie damit umgehen? Anschaulich und nah am Tier entwirft dieser Essay das eindrückliche Porträt einer Kuh und der achtköpfigen Herde, deren Teil sie ist. An Lentilles Beispiel zeigt sich, wie zutraulich und fürsorglich, aber auch wehrhaft diese Tiere sein können, was es benötigt, um das Wohlbefinden einer Kuh festzustellen – und was daraus folgt, wenn wir auch Nutztieren eine Persönlichkeit zugestehen.

      Lentille
    • Bergsteigen im Flachland

      Roman

      • 660 stránek
      • 24 hodin čtení

      Reporter Thomas Steinhövel bereist Europa an all seinen Wundern und Wunden, von seinem Wohnort in der Schweiz aus nach Skandinavien, wo das Blut der Fische heller ist und Frauen anders lieben, in die Wälder der Karpaten, wo ein uralter Berg Gold birgt, viel Gold, die Bewohner aber, um Geld zu verdienen, zum Erdbeerpflücken nach Spanien gehen oder nach Norwegen auf eine Bohrinsel. Er ist dabei, wie im tieferen Südosten in einem Land, das den jüngsten Krieg in Europa erlitt, gemordet wird, einfach weil Menschen eben so sind, wie sie sind, oder weil sie aussagen wollen in Den Haag, um die Kriegsverbrecher und Mörder anzuklagen. Urs Mannhart, der Autor, verliert nie die Menschen aus dem Blick. Er verbindet mit lakonisch genauer Sprache Geschichten voller Leben, aufgeladen durch die politischen und sozialen Spannungen in Europa, er zieht die Fäden zwischen all diesen Schicksalen, den verschiedenen Arten zu lieben, zu lachen, den schönen und den furchtbaren Erlebnissen, dem Mut wie der Hoffnung, der Chancenlosigkeit wie dem zarten, fragilen Glück. Urs Mannhart stellt durch seinen packenden Roman die Frage nach Recht und Gerechtigkeit in Europa und konfrontiert uns mit einer zersplitterten, einer widersprüchlichen Identität unseres Kontinents.

      Bergsteigen im Flachland
    • Julius Lehn, ein junger Städter mit altem Jazz in den Ohren und Dreadlocks bis zu den Schultern, leistet seinen Zivildienst im Luchsprojekt. Er arbeitet und lebt im Simmental, zusammen mit einem Team engagierter Grossraubwildbiologen – und bildet mit ihnen eine prächtige Zielscheibe für die Einheimischen. In Lauenen, am Stammtisch des Tungelhorns, herrscht dicke Luft; eine unselige Bierwette führt zu einer aberwitzigen Jagd auf die wieder angesiedelten Luchse. Die Autos der Biologen werden sabotiert, am Berg oben knallen Schüsse. In immer groteskeren Wendungen nimmt das Unheil seinen Lauf.

      Luchs