Im Jahr 1915 sticht die "Noordster", der "Irrenkutter", in See. Arend Falkenier, ein tiefreligiöser Mann, interpretiert göttliche Zeichen und überzeugt die Besatzung, auf Jerusalem zu segeln. Dies führt zu einer blutigen Meuterei gegen Ungläubige. Robert Haasnoot erzählt die authentische Geschichte dieser mysteriösen Geisterfahrt fesselnd und einfühlsam.
Robert Haasnoot Knihy




1915 sticht die "Noordster", ein Schiff, das als der "Irrenkutter" in die Geschichte eingehen wird, in See. Zur Besatzung gehört auch Arend Falkenier, ein tiefreligiöser Mann, der seit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs göttliche Zeichen empfängt. Sie bedeuten ihm, dass das Ende der Zeiten nahe sei und ihn, Arend, eine große Aufgabe erwarte. Auf dieser Fahrt schlägt seine Frömmigkeit in Wahn um. Dem charismatischen Matrosen gelingt es, die Besatzung des Kutters davon zu überzeugen, sie seien Auserwählte des Herrn, die nun auf Jerusalem Kurs nehmen müssen. Arends Beredsamkeit und rein körperliche Kraft, aber auch die umgebende Szenerie des Meeres und die klaustrophobische Situation auf dem 25 Meter langen Schiff erzeugen eine so andere und dabei so zwingende Wirklichkeit, dass die Seeleute in eine blutige Meuterei einstimmen. Die wenigen Ungläubigen, die sich Arends Führung nicht rückhaltlos unterordnen, bezahlen ihr Zweifeln mit einem schrecklichen Tod ...
Zeewijk um 1900: Ungewöhnlich aggressive Raben haben sich im Kirchturm niedergelassen. Eine Kaninchenseuche ist ausgebrochen, und der Traum von einem heiligen Ort in den Dünen macht die Runde unter den strenggläubigen Dorfbewohnern des Küstendorfs. Auch der als nervenkrank geltende Fremde, Wijnand Marseu, der in einer weißen Villa hoch über dem Meer wohnt, soll diesen Traum gehabt haben, kurz bevor er tot aufgefunden wird. Nicht zuletzt aus beruflichem Ehrgeiz legt es der Erzähler darauf an, die Ereignisse in einen höheren Zusammenhang zu bringen. Er ist der letzte Spross einer Stadtschreiberfamilie, ein Erinnerer, selbst tief verwurzelt in der Dorfgemeinschaft und ihren von Glauben und Aberglauben geprägten Legenden. Merkwürdig somnambul zieht er von einem Dorfbewohner zum anderen, von einer unheimlichen Anekdote zur nächsten und offenbart dabei kaum wahrnehmbar sein eigenes Geheimnis. In der Überblendung von Vergangenheit und Gegenwart entsteht ein faszinierendes und abgründiges Panorama des Mikrokosmos Zewijk, einer in Tradition und Aberglauben verstrickten Gemeinschaft.
Wouters Eltern, Kunsthändler in einem holländischen Fischerdorf, sind über Nacht verschwunden. Tage später wird die Leiche des Vaters an Land gespült. Von der Mutter gibt es keine Spur. Dafür mehren sich Anrufe eines Unbekannten, der nach dem Vater verlangt - offenbar geht es um ein wertvolles Gemälde.