Knihobot

Peter Simon Altmann

    29. březen 1968
    Sommerneige
    Salzburger Orte der Weltliteratur
    Der zweite Blick
    Die kalte Schulter des Labyrinths
    Die Nächte von Bangkok
    Das Andere
    • Jakob Waltz, ein erfolgreicher Unternehmer, beschließt nach einem Herzinfarkt, sich radikal zu verändern. In der neu gewonnenen Freiheit folgt er den Spuren des französischen Arztes und Schriftstellers Victor Segalen, der vor mehr als hundert Jahren in Peking gelebt hat. Auf seinen Reisen nach China und Thailand muss Waltz jedoch feststellen, dass es nicht so einfach ist, die Vergangenheit von sich abzustreifen und seinem Leben einen neuen Sinn zu geben. Dabei wird ihm die Idee des Anderen, wie sie Segalen konzipiert hat, zur obsessiven Wunschvorstellung. Wie schon in seinen bisherigen Büchern versucht der Autor Peter Simon Altmann die Ästhetik Ostasiens nicht nur zu thematisieren, sondern auch formal umzusetzen. Gleich den weißen Flächen in einer Tuschmalerei ist das Ungesagte in dieser Erzählung ein bewusst verwendetes Gestaltungsprinzip.

      Das Andere
    • Was haben Salzburg und Bangkok gemeinsam? Beides sind Städte für Peter Simon ­Altmanns Flaneure, die an einem Wendepunkt in ihrem Leben stehen. Sie möchten sich von ihrer Vergangenheit abkehren, erhoffen sich eine bessere Zukunft, als die gegenwärtigen Umstände ihnen zu bieten scheinen. Der Loslösungsprozess von liebgewordenen Menschen und Orten ist teils mit schmerzlichen Trennungen verbunden. In Zwölf Jahre und ein Tag sagt ein Mann einem Land ade, in dem er zwölf Jahre gelebt hat, und lässt seine dortigen Erlebnisse nochmals Revue passieren. In der Erzählung Rejoice! versucht die Hauptfigur bei einer Bergwanderung Klarheit darüber zu gewinnen, ­warum der ­Kinderwunsch seiner Freundin in ihm Ängste auslöst und ob er sich nicht von ­seiner Freundin trennen soll. Bei zwei der insgesamt sieben Erzählungen ist es der Ausbruch der Corona-Pandemie, der das Leben neu überdenken lässt. Aus dem besonderen Blickwinkel seiner sympathischen Einzelgänger und mit seiner gekonnten Komposition aus Sinnlichkeit und Philosophie nimmt Peter Simon Altmann seine LeserInnen auf diese Stadtspaziergänge mit.

      Die Nächte von Bangkok
    • Oskar von Adlerhuld lebt in Österreich und pflegt diverse Liebschaften zu Frauen aus dem Fernen Osten. Diese Vorliebe und seine Beschäftigung mit dem japanischen Philosophen Kuki Shūzō führen Adlerhuld zweimal nach Japan und Korea. Im Unterschied zum europäischen Dandyismus wurde in Japan während der Edo-Zeit die Kunst der Verführung des anderen Geschlechts sowohl von Männern als auch von Frauen beinahe wie ein Sport betrieben. Als Prototyp dieser Lebensart steht dem Don Juan des Okzidents die Geisha des Orients gegenüber, in der sich nach Kuki Shūzō das Ideal in seiner vollkommensten Form verkörpert. Finanziell unabhängig, könnte Adlerhuld seiner Passion in aller Ruhe nachgehen, doch bedrückt ihn sein Abhängigkeitsverhältnis zum anderen Geschlecht. Er ist kein Don Juan, der sich mit seinen Eroberungen brüstet, sondern eher ein Fliegender Holländer auf der Suche nach Erlösung. Mit dem Roman Der zweite Blick bringt Peter Simon Altmann den Lesern ein faszinierendes, in Europa noch eher unbekanntes Japan-Bild, fern den Stereotypen von Zen-Buddhismus, Teezeremonie und Kirschblüten, näher.

      Der zweite Blick
    • Sei es Peter Handke, der vor den Bedrängnissen des schriftstellerischen Alltags in einem Trinkerlokal Zuflucht sucht, sei es der französische Romancier Stendhal, der angesichts eines mit Salzkristallen überzogenen Astes seine Theorie über die Liebe entdeckt, oder der portugiesische Nobelpreisträger José Saramago, der in einem Restaurant Inspiration für seinen letzten Roman findet – immer wieder sind es ganz spezifische Orte in Salzburg und Umgebung, die Literaten von nah und fern entscheidende Impulse für ihr Schreiben gegeben haben. Der Salzburger Schriftsteller Peter Simon Altmann beschreibt diese Örtlichkeiten und Situationen akribisch, wobei er im Spiegel seiner berühmten Kollegen auch Persönliches einfließen lässt. So sind diese zwölf Essays mit ihren Schauplätzen in Gasthäusern, Hotels und Privathäusern nicht nur Essays über Literatur, sondern auch über die eigentlichen Themen der conditio humana.

      Salzburger Orte der Weltliteratur
    • Sommerneige

      Erzählungen

      • 157 stránek
      • 6 hodin čtení

      Sommerneige vereinigt neun Erzählungen, die zwischen Europa und Ostasien angesiedelt sind. Die Figuren sind rastlos, fühlen sich nirgends aufgehoben. Der Fischer und der Tod ist ein modernes Märchen, Schlaflos ein spannender Krimi, Zerrissene Herzen eine melancholische Liebesgeschichte, die das Leben schrieb. Die intensiven Reflexionen von Altmanns Protagonisten über die europäische wie die fernöstliche Literatur und Kultur bieten eine erfrischende Perspektive auf die Wechselwirkungen zwischen Innenraum und Außenraum. Die feinen, kompakten und gleichzeitig komplexen Erzählungen animieren zur genauen, staunenden Naturbetrachtung, zu intensiven Spaziergängen, zur philosophischen Reflexion, zur Auseinandersetzung mit der asiatischen Kultur.

      Sommerneige
    • Der Zurückgekehrte

      Roman

      • 111 stránek
      • 4 hodiny čtení

      Der Zurückgekehrte, ein rastloser Übersetzer aus dem Japanischen, kommt nach einem längeren Aufenthalt in Ostasien wieder nach Europa zurück. Weder in der Ferne noch in seiner Heimatstadt fühlt er sich aufgehoben, da wie dort beschleicht ihn ein Gefühl der Unwirklichkeit. Durch die Auseinandersetzung mit dem japanischen Schriftsteller Kunikida Doppo, dessen Werke der Protagonist gerade übersetzt, wird er sich immer deutlicher seiner Problematik bewusst: Außen und Innen korrelieren nicht mehr miteinander. Mit Hilfe der chinesischen Malerei und ausgedehnter Spaziergänge versucht der Ich-Erzähler wieder zu seiner ursprünglichen Wahrnehmung der Welt zurückzufinden. Der bewusst auf Die Briefe des Zurückgekehrten von Hugo von Hofmannsthal Bezug nehmende Roman zeigt anschaulich eine Alternative zur westlichen Weltsicht auf: die in der ostasiatischen Kunst und Kultur verankerte Verschmelzung von Subjekt und Objekt.

      Der Zurückgekehrte
    • Ein Mensch mit Zauberutensilien, der von der Gottheit tanzend erbittet, was er nicht hat. Dem chinesischen Schriftzeichen für „Nichts“, für „Leere“ kann der Ich-Erzähler kaum etwas Positives abgewinnen. Fast immer bedeutet es die Auslöschung seiner Existenz. Wie an jenem Nachmittag, als er in den Augen seiner Freundin Aya nicht mehr sein sollte, nicht mehr war. Doch die „Leere“ kann auch heißen: keine Verpflichtungen, keine Wünsche, keine Bedürfnisse. Ein Akt der Genesung. Wer sich an sie klammert, verliert sie. Sie ist nie von Dauer. Der Ich-Erzähler in Peter Simon Altmanns Erzählung unterrichtet am Wiener Institut für Sprachwissenschaften ein Spezialgebiet der Semiotik: die chinesischen Schriftzeichen in der japanischen Sprache. Er ist nicht gern unter fremden Menschen, und doch begehrt er ihre Nähe anfallsartig. Er ist der einsame Stadtspaziergänger, der genaue Beobachter, ein Zeichenfänger. Ein Auge mit Füßen, ein rennendes Auge, ein laufendes Auge: so das chinesische Schriftzeichen für „sehen“.

      Der Zeichenfänger