Sie fahren Tag für Tag, Nacht für Nacht, ohne je richtig anzukommen: In Deutschland gibt es über 250.000 Taxifahrer und jeder hat seine Geschichte. Viele Jahre sammelte Jochen Rausch Gespräche im Taxi: Aus 120 Miniaturen von erstaunlicher Intensität entsteht das Psychogramm unserer multinationalen Gesellschaft aus einer sehr speziellen Perspektive. Mal nachdenklich, mal heiter, aber immer authentisch, unverstellt, berührend. Schon mit seinen hochgelobten Short-Story-Bänden »Trieb« und »Rache« zeigte Rausch, dass er auf engstem Raum große Geschichten zu erzählen weiß. »Eine überaus kurzweilige Lektüre, mit Witz und Wut, Geist und Irrsinn, bei der man viel über das Land lernt, in dem wir leben.« Rolling Stone
Was einfach so verschwindet, verschwindet nie ganz Seit 30 Jahren erfindet der Fotograf Peter Bloom immer neue Geschichten, warum Astrid verschwunden ist, verfasst Theorien, wie es gewesen sein könnte, und lebt mit der Vorstellung, dass dieses Mädchen seine große Liebe war. Ohne ein Wort, ohne Ankündigung. Sie war einfach fort. Astrid war Peters erste Freundin. Nach monatelanger vergeblicher Suche haut er schließlich ab. Raus aus der bedrückenden Kleinstadt an der deutsch-deutschen Grenze, fort von seiner spießigen Familie, weg nach Amerika, wo er sich Bloom nennt. Erst als sein Vater im Sterben liegt, kehrt er nach mehr als 30 Jahren widerwillig zurück. Aber da ist auch diese alberne Hoffnung, Astrid zu finden. In der Stadt hat sich auf den ersten Blick nicht viel getan, nur die Grenze fehlt. Genau dort, bei den ehemaligen Grenzanlagen, hat man gerade das Skelett eines Mädchens gefunden. Todeszeitpunkt: Sommer 1975. Der letzte Sommer mit Astrid. Bloom glaubt, dass es sich um ihre Überreste handelt. Ein Irrtum. Eine junge Tramperin aus Norwegen ist das Opfer. Bloom erinnert sich an das Mädchen. Und da ist dieses alte Foto mit der Norwegerin, mit Astrid und den Jungs von der Band. Die Band scheint es noch zu geben. Auch Astrids Mutter lebt noch. Seine Nachforschungen machen Bloom verdächtig, zumal er nicht bereit ist, seine Vermutungen mit der Polizei zu teilen. Schritt für Schritt kommt er dem Geheimnis näher. Er ahnt, was geschehen ist, denn nicht nur Peter konnte Astrid nicht vergessen. Beunruhigend liest sich der erste Roman von Jochen Rausch. Der Autor erzählt von einer ersten großen Liebe, die nicht aufhörte, weil sie ein zu abruptes Ende fand. Eine Geschichte von vergangenen Sehnsüchten und Träumen, ein Roman über Menschen, die fortgegangen sind, und über jene, die sie zurückließen.
»Rache« spürt den Momenten nach, in denen Menschen nicht mehr weiter wissen, in denen unterdrückte Wut sich Bahn bricht und in Radikalität und Gewalt umschlägt: Der Jobcenter-Mitarbeiter, der gegenüber seinem Kunden die Beherrschung und daraufhin Arbeit und Frau verliert, der Lokalreporter, der während einer Recherche im sozialen Randgebiet in einen »Ehrenmord« verwickelt wird, das junge Weltverbesserer-Pärchen in Berlin, das beim Anzünden eines Autos an den völlig Falschen gerät …Wie schon im hochgelobten Storyband »Trieb« gelingt es Rausch, auf knappstem Raum menschliche Abgründe auszuloten, seinen Figuren hautnah zu folgen und ihre vielfältigen Beschädigungen spürbar zu machen. Aus den unterschiedlichsten Ecken der Republik, von den Rändern der Gesellschaft bis hinein in ihre Mitte – elf intensive Geschichten, sprachlich präzise und aufs Wesentliche reduziert, öffnen den Blick für die Grenzbereiche zwischen Schwarz und Weiß, Schuld und Unschuld und zeigen, dass das Pendel schneller hin und her schlägt, als man denkt.
Jochen Rausch fokussiert in Trieb den Punkt, wo die kleinen Macken und größeren Leidenschaften zum tödlichen Exzess führen. Wo die extremen Handlungen möglich und folgerichtig erscheinen. Und oft genug die Grenzen zwischen Opfern und Tätern verschwimmen. So sind 13 Storys entstanden, die mit ihrer Wahrhaftigkeit aufwühlen und mit ihrer Direktheit faszinieren. Und das in einer Sprache, die nichts braucht als Präzision und die Plausibilität des Geschehens. »Jochen Rauschs Geschichten von Morden im Affekt erzählen außerordentlich pointiert vom geheimen inneren Leben der Deutschen.« Süddeutsche Zeitung »Radikale, aufwühlende, absurde Geschichten, die schockierender als jeder TV-Krimi sind.« Bild am Sonntag
Roman | Psycho-Spannung im deutsch-tschechischen Niemandsland
Eine Kleinstadt im Niemandsland, eine Ermittlerin auf der Suche nach einem neuen Leben, ein ungeklärter Mord aus der Vergangenheit
Die Ermittlerin Marta Milutinovic sucht einen Neuanfang. Alles, woran sie glaubte, hatte plötzlich in Trümmern gelegen: ihre Familie, die Liebe, die Geltung von Recht und Gesetz, ihre Zukunft. In der fränkischen Provinz übernimmt sie die Leitung einer Polizeidienststelle, um zur Ruhe zu kommen, doch ihre Ermittlungen in einem Cold Case sorgen für Unruhe und Widerstand.
»Lesen Sie Jochen Rausch. Es wird Sie umhauen. Versprochen!« Spiegel-Online
Der lang zurückliegende ungeklärte Tod eines Abiturienten rührt an ihre eigene Vergangenheit. Und Marta Milutinovic spürt, dass sie einem großen Geheimnis auf der Spur ist. Psychologische Spannung vom Feinsten!
»Rausch schreibt Gänsehautgeschichten.« Westdeutsche Zeitung
Kartographie der Angst Seit Monaten schon lebt Arnold Steins zurückgezogen in den Bergen. Doch so einsam und abgeschieden ist das Leben nicht in dieser verwitterten Almhütte mit all ihren Geheimnissen: In einem kurzen Moment der Abwesenheit zerstört ein Fremder die letzten Dinge, die ihm wichtig sind, und als auch noch »Hund«, sein treuer Gefährte, verletzt wird, weiß Arnold, was ihm bevorsteht – ein Kampf auf Leben und Tod mit unbekanntem Gegner … Meisterhaft lakonisch und in Bildern voll untergründiger Spannung erzählt Jochen Rausch von einem Mann im Krieg mit der eigenen Vergangenheit. »Knallhart, ja, aber eben auch bewegend. Die Seele eines Menschen läuft Amok. Einen Psychothriller hat man diesen Roman genannt. Und der Roman ist ein Psychothriller - und was für einer!« Christine Westermann, WDR 2 »Bücher«