"Mädchenhimmel!" betitelte Lili Grün 1930 einen ihrer lyrischen Songs, der für die Themenpalette ihrer Gedichte und kleinen Geschichten steht: junge, moderne, selbstbewusste Frauen, hin- und hergerissen zwischen Autonomie, Selbstbehauptung und dem "Mann mit starken Armen".Witzig und frech beschreibt Lili Grün Verliebtheit und Ernüchterung, schier endlose Großstadttage und rasch zu verdrängende Nächte, verrät "Rezepte fürs Herz" und träumt vom "Paradies für die Frau".Ihre erstmals in Buchform gesammelten und veröffentlichten Gedichte und Geschichten verweisen einmal mehr auf die bereits den Romanen attestierte neusachliche Nähe zu Irmgard Keun, Erich Kästner, Gabriele Tergit und Kurt Tucholsky; doch Lili Grün zeigt gerade auch hier wieder ihre ganz eigene heiter-melancholische Note.
Lili Grün Knihy





Alles ist Jazz
Roman
Berlin um 1930. Die Wiener Schauspielerin Elli ist wieder einmal ohne Engagement. Die nächste Miete ist bereits überfällig und die tägliche triste Mahlzeit besteht schon seit Wochen aus Suppe. In einer von Wirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit und greller Armut geschüttelten Zeit scheint immerhin ihre neue Liebe, der solide Jura-Student Robert, eine Schulter zum Anlehnen zu versprechen. Und dann gibt es da auch noch das neue Kabarett-Kollektiv "Jazz". Gemeinsam mit einem bunten Trüppchen gleichgesinnter, mittelloser junger Künstler und Künstlerinnen hat Elli das Kabarett gegründet - aus der Not, aber mit viel Idealismus und noch mehr Hoffnung auf den großen Sprung.
Nach Weltkrieg und Inflation stürzt sich Susi Urban lebenshungrig in die scheinbar unerschöpflichen Freiheiten der „goldenen“ Zwanziger. Der blonde Zopf ist ab, „und jetzt kann das Leben beginnen“. Das im Kontor ihres Onkels Eduard oder in der Kanzlei des Rechtsanwalts Dr. Müller sauer verdiente Geld gibt die junge Bürokraft mit ihrer besten Freundin Mitzi sogleich wieder aus: im Kaffeehaus, fürs Kino oder zum Tanzen. Susi schwärmt für den Filmstar Conrad Veidt und liebt Egon Lambert, einen gutaussehenden und eleganten Jurastudenten aus gutem Hause, mit dem sie die heißen Sommertage im Schwimmbad, im Park und beim Heurigen verbummelt. Doch als sie ihren Bürojob verliert und Egon ihr die Freundschaft kündigt, beginnt Susi Urban, an sich und ihrem bisherigen Lebensentwurf zu zweifeln. Der Angestelltenroman „Junge Bürokraft übernimmt auch andere Arbeit ...“ erschien erstmals 1936/37 als Zeitungsabdruck in Fortsetzungen im „Wiener Tag“ und liegt nun erstmals in Buchform vor.
Der ambitionierten jungen Schauspielschülerin Loni Holl eröffnet sich mit einem Gastengagement in der Provinz endlich die Chance auf das lang ersehnte Debüt. Die junge Frau ergreift die Möglichkeit, ihrem tristen Leben in Wien sowie der Kontrolle ihres Vormundes zu entfliehen und schließt sich der Theatergruppe um Direktor Spörr an. In der Kleinstadt findet sich Loni zwischen Probe, Auftritt und ihrem turbulenten Privatleben wieder: Die Rolle muss gelernt, das Zimmer bezahlt und der Hunger gestillt werden. Dazu hat sie sich ausgerechnet in den hitzigen Regisseur verliebt, dessen Verflossene die umschwärmte Diva des Provinztheaters ist. Die EinwohnerInnen von Mährisch-Niedau, allen voran Notar Dr. Liebig, im Nebenberuf Theaterkritiker des Mährischen Anzeigers, bilden das kritische Publikum, dem sich die bunte Truppe stellen muss. 'Zum Theater!' erschien zum ersten Mal 1935. Zuvor war das Werk als Vorabdruck im 'Wiener Tag' erfolgreich und wurde in der zeitgenössischen Kritik als 'ebenso klug wie anmutig' gefeiert.
Berlin um 1930. Die Wiener Schauspielerin Elli ist wieder einmal ohne Engagement. Die nächste Miete ist bereits überfällig und die tägliche triste Mahlzeit besteht schon seit Wochen aus Suppe. In einer von Wirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit und greller Armut geschüttelten Zeit scheint immerhin ihre neue Liebe, der solide Jura-Student Robert, eine Schulter zum Anlehnen zu versprechen. Und dann gibt es da auch noch das neue Kabarett-Kollektiv „Jazz“. Gemeinsam mit einem bunten Trüppchen gleichgesinnter, mittelloser junger Künstler und Künstlerinnen hat Elli das Kabarett gegründet - aus der Not, aber mit viel Idealismus und noch mehr Hoffnung auf den großen Sprung. Aber werden sie auch wirklich alle in das kleine Café am Kurfürstendamm kommen – die einfluss reichen Leute von der Presse, die allmächtigen Theaterregisseure und die eingebildeten Filmfatzkes, kurz: 'das Publikum von Berlin'?