Knihobot

Sonja Henisch

    Die Wogen der Drina
    Theodora
    Jan und Wuschelinchen
    Magie der Spirale
    Bösenstein
    • Bösenstein

      Ein österreichisches Sittenbild

      5,0(1)Ohodnotit

      Eine Mutter brennt mit dem Regisseur der Theatergruppe durch. Es kommt zum Brandanschlag wegen Flüchtlingen. Ein Jugendlicher erfährt der Dinge, die eigentlich nicht für seine Ohren geeignet wären. Die Schwester des Freundes wird vom Onkel vergewaltigt. Ein Vater will das Verbrechen decken und schlägt deshalb seine Frau krankenhausreif. Ein anderer Vater, der seine Töchter missbraucht und schwängert. Ein Musiklehrer, der den Holocaust leugnet und Jugendliche in eine militante Gruppe ordert. Und ein Theatermensch mit Motorrad, der versucht Ordnung in das Chaos zu bringen.

      Bösenstein
    • Magie der Spirale

      Ganzheitliche und politische Gedichte

      Die Gedichte von Sonja Henisch zeichnen sich durch eine Naturliebe aus, die nicht aus konservativen Impulsen heraus gespeist ist, sondern tiefer wurzelt. Der Quell liegt gleichzeitig in der Erde wie in den himmlischen Sphären.

      Magie der Spirale
    • Es war schon gegen Nachmittag, als ich wieder den Taksim überquerte und bald darauf unten beim Fischmarkt anlangte. Da die Restaurants entlang der Brücke ihre Preise der gehobenen Klasse angepasst hatten, schlenderte ich an den eleganten Lokalen im unteren Brückenbereich vorbei, stieg dann die Treppe hinauf und war bald bei der Anlagestelle der Fährboote angelangt. Von hier ging es am alten Bahnhof vorbei und dann links hinein in ein kleines Gässchen, wo ich in einem der nächsten Lokale Platz nahm. Da ich den ganzen Tag über nichts zu mir genommen hatte, freute ich mich über gegrilltes Gemüse mit scharfem Fisch. Als ich aber ein Glas Bier bestellen wollte, ertönte ein lautes „Hayir!“.

      Theodora
    • Wie kommt es, dass ein örtlich und zeitlich so nahes Geschehen wie der so genannte Jugoslawienkrieg keinen Platz in unseren Köpfen hat? Dieser Horror ereignete sich nicht hinter einer undurchdringlichen Mauer, und viele Menschen leben unter uns, die direkte Opfer der Geschehnisse sind. Sonja Henisch schreibt gegen diese verantwortungslose Verdrängung an. Im Zentrum des Romans stehen eine österreichische Lehrerin, ein bosnischer Schüler und dessen traumatisierte Mutter. In einem Massenlager vergewaltigt, verheimlicht sie dem Kind, wer sein Vater ist. Scham, Wut und Verzweiflung, rastlose Neugier und Orientierungslosigkeit kennzeichnen das Leben der beiden. Im Laufe eines Sommeraufenthaltes in der ehemaligen Heimat werden alte, schlecht genähte Wunden neu aufgerissen, dank vieler helfender Hände aber letztlich einem Prozess der Heilung unterzogen. Wie wichtig es ist, diese Ereignisse im Bewusstsein zu halten, um unseren Mitmenschen beistehen zu können und vielleicht Samen und Liebe in die ausgebeutete Erde zu setzen, zeigt Sonja Henisch in dieser großteils auf wahren Begebenheiten beruhenden Geschichte in eindrücklicher Weise auf.

      Die Wogen der Drina