Knihobot

Stef Stauffer

    Marthas Gäste
    Die Signora will allein sein
    Hingerhang
    Affezang
    Chräiefüess
    Steile Welt
    • Steile Welt

      Leben im Onsernone

      5,0(1)Ohodnotit

      Das Onsernone: Tal der Frauen, Tal der Stille, Tal der Träume. Dreihundert Kurven, zwei Läden, das Postauto. Die steile Welt im Tessin bietet nicht viel an Aufstiegsmöglichkeiten, was die Einheimischen zur Abkehr zwingt. Rund fünfzehn Menschen erzählen von Armut und Beschwerlichkeit, Aufschwung und Niedergang, Auswanderung und Widerstand. Persönliche Eindrücke der Autorin leiten jedes Kapitel ein, bevor die Bewohner ausführlich aus ihrem Leben berichten. Zum Ausdruck kommt die ungeheure Willenskraft der Leute, welche ausgeharrt haben oder wieder hierher zurückgekehrt sind – zugleich ermöglichen die Schilderungen einen Einblick in den kulturellen Reichtum dieser Region. Mit „Steile Welt“ ehrt die Autorin - in überaus stimmungsvollem Ton - ein ebenso abgelegenes wie geschichtsträchtiges Tessiner Tal.

      Steile Welt
    • Den Regeln und Weltanschauungen der Erwachsenen traut die in ungebremstem Redeschwall erzählende Heranwachsende erst einmal nicht. Den Alltag in der Familie und das übrige Universum analysiert sie pointiert und mit gleichzeitig unleugbarer Liebe zu dem, was um sie herum geschieht. Durch Abgrenzung versucht sie ihren Platz zu erobern, am besten, indem sie so oft wie möglich ihre eigenen Wege geht. Auf dem Hof der Bieris ist sie ungestört, obwohl hier erst gearbeitet wird, bevor man reiten kann. Aber auch hier, so merkt sie, muss sie sich behaupten, man will ja nicht ignoriert werden. Bützu, der Stallbursche, hilft ihr dabei. Ein hin- und mitreissender Mundartroman über eine ungewöhnliche Freundschaft. «‹Hingerhang› isch es Buech für ds Härz u für e Gring. Aber vor auem ou für ds Zwärchfäu. Bi bim Läse meh weder einisch schier verreckt. D Stoufferstef, die schrybt so, wi mir hie schnure u verzeut Gschichte, wo me hie haut so erläbt. Huereguet im Fau.»Büne Huber

      Hingerhang
    • Eine aussergewöhnliche Geschichte, die das Leben schrieb. Vor mehr als hundert Jahren. Lydia Welti-Escher und Karl Stauffer-Bern haben nach dieser langen Zeit noch einmal das Wort. Ihre Überlegungen rund um die Themen Eigenmacht, Abhängigkeit, Freiheit oder Verbindlichkeit sind heute noch so aktuell wie damals. Es ist dies die Geschichte einer gescheiterten Emanzipation, wie sie beispielhafter kaum erfunden werden kann. Ein Buch, das berührt, gerade weil die beiden Erzählenden nicht der Fantasie entspringen. Lebensnah und authentisch zeichnet die Autorin die beiden Figuren. Diese gewähren Einblick in ihre Vorstellungen und Abgründe, und trotz der dieser Zeit angemessenen Sprache ist der Text gegenwartsnah und die Problematik zeitgemäss. Auch ohne den Stoff zu kennen – die Protagonisten werden nie namentlich genannt – ist der Inhalt nachvollziehbar. Der Roman bringt die Thematik der Selbstbestimmung lebendig und ergreifend auf den Punkt.

      Die Signora will allein sein
    • Das pralle Leben im GesternMartha erinnert sich. An ihren Mann, an ihre Brüder und Schwestern, an die Eltern und die Kinder. Martha erinnert sich an die vergangene Zeit, als die Verwandtschaft bei ihr im Haus ein- und ausging und sie am Stubentisch deren Geschichten erfuhr. Die kann sie heute noch alle erzählen. Etwa die, wie der Hermann Mechaniker werden wollte, weshalb das Friedi Schulden hatte, oder warum der Adolf nie geheiratet hat. Das weiss Martha alles noch. Welcher Tag heute ist, das weiss sie nicht. Auch nicht, ob sie bereits gegessen hat oder warum die Tabletten schon wieder fehlen. So alltäglich die geschilderten Episoden auch scheinen, steckt in jeder Geschichte doch eine Prise Enttäuschung, ein geplatzter Traum oder ein Ereignis, welches einen Einschnitt in der jeweiligen Biografie bedeutet. Es geht um Geld und Liebe, Tod und Zukunftspläne, Familie und Freundschaft. Eine exemplarisch anmutende Familiengeschichte in der Berner Landschaft der 1910er bis 1990er Jahre entsteht. Stef Stauffer lässt die dienstfertige Martha derart ungehemmt erzählen, dass Martha die schillerndste Persönlichkeit des Hauses wird.

      Marthas Gäste
    • Der Schwingkeller im Gasthof Löwen lag gleich neben der Kegelbahn, das Mode-Velo war ein Mondia und Schulfächer hiessen, je nach Geschlecht, Kochschule oder Knabenphysik. Der Bericht vom „Bub“ setzt dort ein, als alles noch „seine Ordnung hatte“. In dieser Zeit wuchs er in einer ländlichen Vorortsgemeinde auf und erlebte als Spross einer Sattlerfamilie die Veränderungen der Zeit. Es ist ein Alltag, wo das Brichten, Plagieren und wüst Tun genauso zum Kommen und Gehen gehört wie die Kundschaft im Laden. Es ist eine Zeit, wo der Junge zum feinen Beobachter wird und den Gang der Dinge realisiert. Denn bald kamen in der Schweiz die Jahre der Aufbrüche, äussere wie innere: Wohlstand durfte erworben und zur Schau gestellt werden, der Bauer ersetzte seinen Hürlimann-Traktor durch einen nigelnagelneuen Lanz Bulldog, statt Pferdewagen fuhr der erste Opel Kapitän durch's Dorf, und die Sattlerei musste umsatteln. Und das ausgestopfte Ross. Wo Aufzeichnungen aus anderen Familien in Estrichen, Bibliotheken und Archiven verstauben oder blutleer niedergeschrieben werden, kommen sie in „Bis das Ross im Himmel ist“ zum Leuchten. Stef Stauffer hat aus den Kinder- und Jugenderinnerungen ihres Vaters ein Panorama erstellt, das die starken Konturen einer dörflichen Schweiz hervorhebt und das Leben einer Handwerker-Familie in eine literarische Form bringt.

      Bis das Ross im Himmel ist