Thibaut, Anfang zwanzig, lebt auf einem Bauernhof mit seiner aus Frankreich stammenden Großmutter. Als er eines Abends von einem Sommerfest kommt, wird er Zeuge einer Vergewaltigung. Er rettet die junge Frau, Sophie, aus dieser Situation und nimmt sie mit zu sich nach Hause. Als sie ein paar Wochen später verschwindet, sucht er sie überall, findet sie nach Monaten schließlich – und erfährt, dass sie in der Zwischenzeit von einem anderen Mann schwanger geworden ist. Dennoch hofft er auf einen Neuanfang, er will Sophie halten, schützen, begreifen. Doch in dem Nest, das er für sie erschafft, lässt sie sich nicht halten. Es ist eine ihrer Affären, die Thibaut schließlich veranlasst, sich endgültig von ihr zu trennen. Jahre später, Thibaut ist inzwischen verheiratet und selbst Vater geworden, will Sophie ihn wiedersehen. Die bevorstehende Begegnung wirbelt nicht nur längst Vergangenes in ihm auf, sie stellt auch sein bisheriges Leben in Frage.
Simone Regina Adams Knihy



Bruno, Lea, David. Drei Menschen, die auf eine gemeinsame Reise gehen, vermeintlich das Gleiche erleben – und sich am Ende in völlig verschiedenen Realitäten wiederfinden: Dieser Roman entfaltet sich ganz allmählich, in aller Behutsamkeit legt er seine Welt frei – und doch nicht frei, weil hinter jeder Ebene noch eine weitere Ebene dazukommt: eine Zeitebene, eine Erinnerungsebene, eine Bilderebene – und andere Ebenen mehr.
Die Halbruhigen
- 271 stránek
- 10 hodin čtení
Es ist ein besonderer Ort, und er greift mehr als andere in das Leben von Christian Neumanns Familie ein: Ihr Haus steht auf dem Gelände der psychiatrischen Klinik, an der er Ende der siebziger Jahre Chefarzt ist. Seine Kinder sind auf seltsame Weise an den Alltag neben und mit den Patienten gewöhnt. Neumann aber fühlt sich zunehmend gefangen im starren Kliniksystem. Noch immer nutzt man Patienten als billige Arbeitskräfte aus, die Schlafsäle sind überfüllt, die therapeutische Begleitung ist unzureichend. Während er all das in Frage stellt und endlich Reformen durchsetzen will, widerfährt ihm etwas, was er sich weder erlauben noch verzeihen kann. Er verliebt sich in eine Patientin, und alles beginnt ihm zu entgleiten. Dreißig Jahre später kehrt seine Tochter Edith an den Ort ihrer Kindheit zurück. Langsam versteht sie, in welcher Spannung zwischen Sicherheit und Freiheitsbedürfnis sich ihr Vater und alle, die mit ihm in dieser geschlossenen Welt lebten, damals befanden. „Ein dicht gewebter Text, beeindruckend und bildhaft.“ Jury des Werner-Bräunig-Preises