Zweiter Teil einer (geplanten) Trilogie. Der erste Band war bereits bei uns erschienen: »Engel sind männlich«. Wir treffen die unverblümte, freche Stimme unseres Protagonisten im zweiten Teil der Trilogie wieder, die ohne Scham das notiert, was ihn in seinem Leben umtreibt und bewegt. Auch hier erfindet sich der neue Typus mächtiger Mann in der neuen Türkei intensiv, komisch, erstaunt und selbstironisch. Es macht großes Vergnügen, ihm zu folgen. – Er hat sich in der Situation des geschiedenen Mannes eingerichtet, als seine Exfrau mit einem jungen Mann Händchen haltend an seinem Wagen vorbeispaziert. Mit heißer Eifersucht reagiert er und erleidet einen Zusammenbruch. Ein Racheplan soll helfen. Der Entdeckung, seine ehemalige Frau immer noch haben zu wollen, dem Schmerz, sich seinen Kindern zu entfremden, dem Eingeständnis seiner Einsamkeit geht ein Kampf voraus, seine Würde zu wahren und sich nicht vollends zu verlieren. Und während er selbst auf eine Begegnung mit dem Tod zusteuert, helfen ihm seine treu ergebenen Angestellten, seine Liebenden und Liebschaften, seine Arbeit und er selbst eigensinnig zu leugnen, was er braucht.
Hamdi Koc Knihy


Engel sind männlich
Roman
Heutzutage ist viel vom »anatolischen Tiger« die Rede. Hier haben wir ihn - zum ersten Mal in der türkischen Literatur - in seiner urbanen Gestalt, richtig als einen lebendigen Menschen, d. h. als literarische Figur. - Besser könnte es dem Manager Murat eigentlich nicht gehen. Mitte Vierzig befindet er sich auf der Höhe seiner Karriere, die ihn nicht nur mit guter Kleidung und starken Autos versorgt, sondern ihm auch weiteren Aufstieg an der Seite seines Chefs, Mentors und Compagnons verspricht. Doch plötzlich bricht eine Säule seines Lebens zusammen, eine Liebesaffäre löst mitten im geordneten Familien- und Geschäftsleben eine Sinnkrise aus. Und Murat beginnt, während seine Ehe in die Brüche geht, die Bausteine für einen Neubeginn zusammenzutragen.