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Charlotte Warsen

    Plage
    Vom Speerwurf zu Pferde
    • Vom Speerwurf zu Pferde

      • 75 stránek
      • 3 hodiny čtení

      Auf die Freundschaft von Wort und Farbe. Was passiert außerhalb der Wohnparzellen des Sehens und Sprechens, in denen wir Sprachnutzer uns eingerichtet haben? 'was geht / in hebebühnen gärten'?' Charlotte Warsens Texte schweifen zwischen Farb- und Klangzonen der Sprache, um zu 'hören wie der rasen rennt'. Sie fordern uns auf, achtsam zu sein und uns an Präzision und Drift der Worte zu erinnern, an ihre Sättigung und Tönung, an ihre Rolle als 'verführungsfuzzi und verfilzte hebfigur'. Sie zeigen, dass sich nur die Dinge punktgenau sagen und einholen lassen, deren Geschwindigkeit die Sprache erreicht hat und deren Richtungswechseln sie folgen kann. Hier biegt jemand permanent unerwartet ab. Und so ist dieser Debütband eine Erfahrung, auf die man sich einlassen sollte, weil er die Schnittstellen und Überlappungen zwischen Sinneswahrnehmungen auslotet und das verschmilzt, was wir meist als einzelnes benennen. Es sind synästhetische Gedichte zwischen Farbe und ihrer Funktion im Text, ein 'rufen durch die / fremde farbe', eine visuelle Erfahrung und eine intellektuelle.

      Vom Speerwurf zu Pferde
    • Plage

      Gedichte

      4,0(2)Ohodnotit

      Um was für eine Art Buch handelt es sich? Es handelt sich um eine Plage. Um was für eine Art Plage handelt es sich? Es handelt sich um eine Schar von Seufzergruppen, gleich um mehrere auf einmal; miteinander verbündet, zusammengeballt, in der Ebene versprengt. Es sind dies zum einen Texte, die einem Prinzip mutierter Wiederholung folgen, zum anderen schemenhafte Erzählungen, die in raschen Push-Nachrichten Szenerien evozieren und wieder verschwinden lassen, derweil ein Ich / ein Wir / ein Man von sich und anderen berichtet. Form und Vorgehensweise sind mit Edvard Munchs Lebensfries entfernt verwandt, insbesondere was dessen fragmentierte Serialität und die verschwimmenden Figuren und Umgebungen betrifft; dieselben Motive zeigen sich als Transformer an unterschiedlichen Orten. Die Farbigkeit allerdings ist eine andere, auch geht es – zumindest streckenweise – fröhlicher zu und nicht alle Frauen sind Vampire, vielmehr stellen sich etwaige Vorannahmen, von welcher Art Ort aus, aus welchen Gefäßen und aus welchem Körper eine Stimme spricht und trinkt, als Lug und Trug heraus. Anstelle eines Plots gibt es also ein Tau, mithilfe dessen sich der Text an der Decke befestigen und als Mobile betrachten lässt. – Charlotte Warsen

      Plage