In den späten 1950er Jahren zieht Big John in eine Wohnung, wo er eine spielerisch-erotische Spannung zur elfjährigen Ich-Erzählerin entwickelt. Während ihre Eltern um ihr Überleben kämpfen, schenkt Big John dem Mädchen teure Geschenke. Hella Eckert erzählt eindrucksvoll von Sehnsucht und der Komplexität von Liebe und Verhängnis.
Hella Eckert Knihy
Hella Eckertová se ve své tvorbě věnuje hluboce procítěným příběhům, které často připomínají styl Carson McCullersové a Richarda Forda. Její próza je oceňována pro svou vnímavost a schopnost proniknout do nitra postav. Eckertová zkoumá lidské osudy a vztahy s mimořádnou empatií, což z jejích děl činí poutavé literární zážitky. Její jedinečný styl a tematická hloubka ji řadí mezi významné autorky současné německé literatury.






Nellie Goldberg nutzt die Julihitze, um sich in eine chaotische Liebesaffäre zu stürzen, die gerade mal sieben Tage dauert. Am achten Tag ist das Chaos vorbei, Nellie geht wieder arbeiten und träumt von einem Job in Paris. Ist Max nun mein Mann? fragt sie sich, als sie bei Salamander steht und Schuhe verkauft. Sie ist achtzehn Jahre alt und hat bereits einiges erlebt, was für ihre ältere Schwester Mina kein Geheimnis ist. Max ist ein rastloser Mensch, der, kaum angekommen, seinen Aufbruch plant. Während er sich tagsüber in den Straßen der Stadt verliert, mal arbeitet, mal nicht, kommt er jeden Abend zu Nellie zurück, die erst in dem rosa gestrichenen New-Orleans-Haus, dann in der Wohnung mit der Papierlampe Zigaretten raucht, chinesische Suppen kocht und auf ihn wartet. Bei ihrem Geburtstagsfest im Restaurant Immortale wird deutlich, was Nellie mit Max eint: die Hoffnung, daß ihre Zukunft die Vergangenheit vergessen läßt. Denn da taucht immer wieder Mina auf, Nellies schöne Schwester, die sich in ihrem schilfgrünen Kleid im Hof unter die Dusche stellt und das Wasser aufdreht. Hannoversche Allgemeine Zeitung „Ein wundersam wunderbarer Roman, vorsichtig wie die Liebe und auch so schön.“ Verena Auffermann über „Hanomag“ in Süddeutscher Zeitung
Ende der fünfziger Jahre in einer norddeutschen Stadt: Big John zieht zur schönen Rosalie, der Imbißbudenverkäuferin, die stets nach Bratfett riecht. Dem elfjährigen Mädchen, das mit ihren Eltern im Souterrain desselben Hauses wohnt, schenkt er ein grünes Haarband. Immer öfter ist sie in der oberen Wohnung und nascht von den süßen Schaumzuckerwaffeln, die Big John in einer Dose aufbewahrt. Manchmal leckt er ihr danach die Finger ab, oder er zeigt ihr, wie man richtig küßt. Die spielerisch- erotische Spannung, die von Anfang an zwischen Big John und 'der Kleinen' geknistert hat, entwickelt eine nicht mehr aufzuhaltende Dynamik. 'Ein schmales erstes Buch, aber seine Bilder hängen sich in den Geist wie Kletten.' Süddeutsche Zeitung
Sugarbaby
- 351 stránek
- 13 hodin čtení
Eine heiße Sommernacht 1968. Nichts deutete darauf hin, dass die Autofahrt durch London in einer Katastrophe enden würde. Ihre Freundin Maria habe unbedingt einmal selbst fahren wollen, erinnert sich die achtzehnjährige Annie Brautigan, Putzhilfe im YWCA. Ein junger Mann kommt ums Leben, und Maria flüchtet. Verzweifelt stellt Annie sich der Polizei und erkennt in den Fragen zum Hergang des Geschehens die brüchige Lebenswelt ihrer Kindheit in Otterndorf, die sie mit dreizehn hinter sich gelassen hat. Nachdenklichkeit, Unberechenbarkeit, Verletzlichkeit und Wut sind die Wesensmerkmale der schuldig gewordenen jungen Frau, die in Songs von Billie Holiday nach Halt sucht und ihre eigene Wahrheit im Paradoxon des Tagtraums findet. Hella Eckert vereint in „Sugarbaby“ Poesie und Witz mit dem Slang der Straße. Ihre einfühlsame Erzählweise macht Annie Brautigan zu einer starken und berührenden Figur.
Hanomag
Roman
Eine norddeutsche Hafenstadt, Mitte der sechziger Jahre: Die siebzehnjährige Rita Heinkel blickt zurück auf die turbulenten Ereignisse des vergangenen Sommers, in dem ihr Familiengefüge beinahe völlig aus den Fugen und ihr eigenes Leben gewaltig in Bewegung geraten ist: Ihr Vater, der im beginnenden Containertransportgeschäft seine große Chance witterte, verstrickte sich in zwielichtige Aktivitäten, während Ritas Mutter ausgerechnet mit dem größten Konkurrenten des Vaters anbändelte. Für Rita war der Vater immer der Ritter, der sie auf langen Ausfahrten mit seinem Hanomag in verheißungsvolle Fernen führte. Als nun jedoch ihr Blick für die Fehlbarkeiten der Eltern schärfer wird und sie sieht, dass die Familie zu zerbrechen droht, nimmt sie ihr Leben selbst in die Hand. Vordergründig schlicht erzählt, lässt die Geschichte eine intensive, zutiefst geheimnisvolle Atmosphäre entstehen. Mit starken Bildern schildert Hella Eckert die Reifung ihrer jungen Chronistin vor der Kulisse eines zeitgeschichtlichen Panoramas, mit dem Vietnamkrieg in der Ferne und der Aufbruchsstimmung der jungen Bundesrepublik vor Ritas Haustür.
Hella Eckert erzählt die Geschichte einer Familie in den Sechzigern, die aus dem ländlichen Süden aufbricht und sich am Meer zwischen Hafenbecken, Containern und einer Bar niederläßt. Der Vater folgt falschen Ratgebern, das große Geschäft bleibt aus, ein Unglück geschieht, doch womit niemand mehr rechnet: Am Ende bekommen sie eine zweite Chance.