Für unsere für uns Verantwortlichen waren wir gut erzogen, nein, nicht alle oder eigentlich kaum jemand? Beim letzten Gedanken hätten wir ja Glück gehabt? Sie jedenfalls hatten es „gut“ mit uns vorgehabt und wenn da etwas aus dem Ruder gelaufen ist, waren wir, die sie Enttäuschenden, selber schuld. Oder . . . waren wir vielleicht gar nicht so gut erzogen, waren wir eventuell sogar „Schlecht erzogen“? – Ihre Erziehungsziele für uns stimmten schon nicht für sie, aber tatsächlich für uns? War die Unterdrückung, die Hinführung zum Kleinlauten, die Angst vor ihrer Gewalt, die Verführung zum Lügen, das Verschweigen von Wichtigem, die Anleitung zum Egoistischen, die heimliche, aber doch eigentlich unheimliche Verehrung von Kriegsgeschehen („Wenn die Amis sich nicht noch eingemischt hätten, wäre der Krieg nicht für uns verloren gewesen!“) – Und konnte man mit ihnen darüber reden? War ihre Moral, die sie predigten, tatsächlich auch unsere Moral? Konnte sie es überhaupt sein? Für das Leben muss man doch stark sein! Sind „Kleinlaute“ stark?
Norbert Hagen Knihy


Selbstverständlich ist in allen Lebensbereichen unserer Gesellschaft die Anvisierung des Erfolgs! Der Misserfolg ist die Unmöglichkeit des Nichteingeplanten. Und wie Erfolg zustande kommt, erscheint uns erst einmal gleichgültig, wichtig ist das Erreichen! Und dann kann man vielleicht mal nachdenken, wie das Ergebnis geschafft wurde: mit Redlichkeit, also nicht auf Kosten anderer oder mit Gewalt, der eigenen oder mit der Macht anderer? Man weiß das ja alles, aber manchmal gibt es staunenswerterweise Ausnahmen im Verhalten! Übrigens, von nicht erwarteter Seite: Bei Pädagogen sind es natürlich Klienten und Schüler, bei Ärzten auch mal Patienten, bei den Geistlichen die Heilig-Abend-(Un)Gläubigen und bei Politikern erstaunlicherweise auch manchmal einige Wähler. Diese vergaßen nur, zur Wahl zu gehen! Die Erzählungen von dem Autor Norbert Hagen berichten aus dem Leben, sie sind nicht erfunden, sie haben alle einen realistischen Hintergrund und auch die, die nach Satire klingen, haben Wirklichkeit im Gepäck. Er hat sie teilweise selbst erlebt oder hat sie sich erzählen lassen, in Cafés bzw. Kneipen, am Telefon oder direkt von Menschen, mit denen er auf der Bühne, in Schulen und auch in Heimen gearbeitet hat.