Knihobot

Julien Althaus

    Traumbrote
    Im Chor der Dinge
    • Im Chor der Dinge

      Die Tage der Primzahlen auf Erden -zuhaus- Lyrische Gedichte & Texte. Zweiter Band

      Primzahlen stehen irgendwie ungeordnet da in der Landschaft des Menschen, sie sind unberechenbar und nicht vorhersehbar, wie der Tod, und doch könnten wir spüren, dass Primzahlen ein großes Geheimnis verbergen, denn sind sie nicht das Fundament einer jeden teilbaren und natürlichen Zahl? In einer Welt, wo ich alles planen und überschauen kann, dort fehlt etwas. Man könnte sagen: der Tod fehlt! Der Tod bedeutet, die verborgene Seite des Lebens vielleicht, es fehlt diese andere Seite, die sich bei mir dort manifestiert, dort, wo ich nicht bewusst bin, dort, wo ich träume, dort, wo ich mich sehne. Sehnsucht, Liebe, Erinnerungen an das Ewige – alles unteilbare Dinge – wie auch Dinge des Unsichtbaren, wie auch die Primzahlen … Das Fundament dieses Traumes sind die Primzahlen, die unteilbaren Elemente im Leben, im Ewigen des Lebens. Nach Gesetz ist da Tod nach Liebe aber ist da Leben. Es heißt doch in der Sprache der Märchen: »Und dem Tod soll kein Reich mehr sein.«

      Im Chor der Dinge
    • Traumbrote

      Anders Gesagtes. Lyrische Gedichte. Erster Band.

      Das Leben dort ist nicht eine Fortsetzung vom Leben hier, sondern eine Umkehr zum Leben zurück; aber Umkehr nicht irdisch gefangen im Materiellen, Konkreten, sondern erlöst im Ewigen. Das Leben hier ist Ausgangspunkt: die Weichteile der Schnecke bilden das Schneckenhaus heran; das Entscheidende ist diese Schnecke, ohne Schnecke kein Schneckenhaus, ohne Leben hier, in der Zeit, kein ewiges Leben – denn diese Welt, die erscheinende Welt, ist die ganz entscheidende Welt. Diese Weichteile, das ist das Leben hier, weich, zergänglich, in der Zeit zerfliesst es, wo es bleibt; aber dann kommt doch neues, anderes, ewiges Leben. Ihr werdet Herden haben (gemeint sind hier »all die Tage deines Lebens als Herde«), Kühe, Schafe, im Land wird es wachsen, und doch: das gleiche Land, die gleiche Erde. Aber wachsen hier ist nicht das gleiche Wachstum, diese Welt ist immer da, die gleiche Welt, sie wird aber ganz anders erlebt! Es ist eben ein Etwas da in der Schnecke, das sich von diesem Zeit-Räumlichen in mehreren Windungen erhebt - hin, zum Ewigen - und das ist der wahre Schmuck dieser Welt hier – der Durchbruch des Ewigen! Friedrich Weinreb / Julien Althaus Schnecken sind die artenreichste und einzige Klasse der Weichtiere (Mollusken), die auch landlebende Formen entwickelt hat, also jenseits der Wasser, der fliessenden Wasser, also der fliessenden Zeit, leben kann und sich gar ein Haus, jenseits der Weichteile - einen eindeutigen Ort im Ewigen - gebaut hat!

      Traumbrote