Das Thema Demenz taucht in den Medien immer häufiger auf. Es ist das Abbild einer realen Entwicklung: Wir werden immer älter, und die Zahl von gegenwärtig 1,2 Millionen Dementen in den deutschsprachigen Ländern steigt beängstigend rasch. Verlag und Herausgeberin haben zehn Schriftsteller aufgefordert, dem Vergessen literarisch zu begegnen.
Die Schweizer Publizistin thematisiert anonymes Sterben, Einsamkeit und überlastetes Pflegepersonal. Sie bietet mit ihren Erfahrungen in Palliativmedizin und Sterbebegleitung Denkanstöße und klare, mutige Texte, die einen anderen Weg im Umgang mit Krankheit, Sterben und Tod aufzeigen.
Wer war sie, diese Dorothee von Flüe, von der man nichts weiss, als dass sie
die Frau des Niklaus von Flüe gewesen ist, mit ihm zehn Kinder hatte und ihn
später als Einsiedler in den Ranft ziehen liess? In einem fiktiven Gespräch
mit Dorothee, mit dem ältesten Sohn und einer Tochter, den Nachbarn, dem
Pfarrer und einem Chronisten versucht die Autorin, Dorothees Weg
nachzuzeichnen: Wie fand diese Frau aus Angst und Ratlosigkeit über das
Weggehen ihres Mannes heraus zu einem aktiven Ja, das aus tiefer Liebe
gewachsen ist? Diese Zustimmung seiner Frau machte es Bruder Klaus erst
möglich, zum großen Friedensstifter aus dem Ranft, zu einem heiligen Mann zu
werden. Als Download gibt's ein Hörspiel, eingespielt vom Schweizer Radio DRS.
Jahre bevor Klara Obermüller als Moderatorin der TV-Sendung 'Sternstunde Philosophie' bekannt wurde, hatte sich die Literaturkritikerin und Publizistin mit Reportagen und esellschaftskritischen Kommentaren einen Namen gemacht. In ihrem neuen Buch legt sie jetzt eine Auswahl jener Texte vor, die – aus der Rückschau der Jahre gesehen – Zeichen gesetzt und Gültigkeit bewahrt haben: ein Buch, das Klara Obermüller als neugierige Reporterin, unbestechliche Beobachterin und einfühlsame Autorin literarischer und zeitkritischer Texte zeigt. Lange bevor die Konflikte multikultureller Gesellschaften Diskussionsthema wurden, lange bevor ein Literaturpapst sich mit einem Gummibärchen-Entertainer anlegte und lange bevor die Problematik des Alt-Werdens zum Modethema verkam, stellte Klara Obermüller in ihrem Reportagen und Berichten ungemütliche Fragen zum Zustand unserer Gesellschaft. Sie schrieb gegen die Intoleranz der katholischen Kirche an, berichtete vom Alltag in einer psychiatrischen Klinik und suchte nach den Ursachen politischer Konflikte in Israel, in England und im wiedervereinigten Deutschland. Ihre Reisen führten sie nach Afrika, in die Türkei, den Nahen Osten und den Hohen Norden. Der Hunger in der Sahel-Zone war für sie ebenso ein Thema wie der Fundamentalismus muslimischer Jugendlicher oder die Hybris der modernen Medizin. Sie schrieb über den Papst und über Hans Küng, über Schriftsteller und ihre Werke – und immer auch über das, was sie selber bewegte. Sie tat es mit Engagement, klugem Sachverstand und einem untrüglichen Sinn für Menschen, Ideen, Taten und Fakten, die die Welt verändern sollten. Unsere Zeit, gespiegelt in den besten Texten der bekannten Autorin: ein äusserst anregendes Lese- und Denkvergnügen.
Es ist keine Autobiografie. Es sind keine Memoiren. Es sind Bruchstücke von Erinnerung, die Klara Obermüller hier vorlegt: kurze, schlaglichtartige Texte, in denen sie Rückschau hält und zu erkennen versucht, wie sie wurde, was sie heute ist. Gibt es am Ende vielleicht doch so etwas wie eine Gesetzmässigkeit, ein Muster oder einen unverwechselbaren Kern, der hinter allen Zufälligkeiten des Lebens steckt und der mich und nur mich ausmacht? Dies die Frage, die die heute 75-jährige Autorin beschäftigt und ihre Spurensuche in Gang gesetzt hat. Jedem Text vorangestellt ist ein eindrückliches Foto, das allein schon eine ganze Geschichte erzählt. Klara Obermüller nimmt die Essenz der Bilder auf und denkt über die grossen Sinnfragen des Lebens nach: nicht chronologisch, sondern assoziativ. Dabei schlägt sie den Bogen von der Kindheit bis ins Alter. Ihre Suche nach Herkunft und Identität beginnt dort, wo alles seinen Anfang nahm: bei den Eltern. Sie führt entlang von Kindheitserinnerungen, Aufzeichnungen des Vaters, Familienfotos und Tagebuchnotizen durch ein reiches Leben, das, geprägt von Neugier und innerer Unruhe, immer wieder neue Wendungen nimmt. Dabei geht es um Glück und existentielle Erschütterungen, um Versäumnisse und Vergehen, um Liebe und Freundschaft, um Zufall und Berufung, um Alter und Tod – und auch darum, was bleibt, wenn alles vergeht. Zwölf Anregende und berührende Miniaturen, die man mit dem Kopf und mit dem Herzen liest – und die dazu anregen, selbst in die Vergangenheit einzutauchen und nach dem Kern des eigenen Wesens zu suchen.