Prähistorische Textilkunst
Die Entwicklung der Textiltechnik und der Bekleidung in Zentraleuropa
Spinnen, Weben und Nähen sind uralte Handwerkskünste, die den Menschen seit der Steinzeit begleiten. Bis vor wenigen Jahrhunderten beanspruchte das Textilhandwerk, insbesondere die Weberei, einen großen Teil der Arbeitszeit und trug erheblich zur technischen Entwicklung bei. Die in der Jungsteinzeit entwickelten Webstühle gelten als die ersten „Maschinen“ der Menschheitsgeschichte, und die Automatisierung mittels Lochkarten fand ihren Ursprung in der Weberei. Dieses Handwerk produzierte nicht nur alltägliche Güter wie Kleidung, sondern auch Gebrauchswaren, repräsentative Objekte und Luxusartikel. Textilien waren von hohem Wert, was sich im Recycling von Stoffen widerspiegelt. In der Urgeschichte wurden alte Kleidungsstücke als Binde-, Verpackungs- und Verbandsmaterial genutzt. Kleidung und Schmuck boten nicht nur Schutz vor Witterungseinflüssen, sondern sind auch ein zentrales Merkmal jeder Kultur. Sie fungieren als nonverbales Kommunikationsmittel, das viel über soziale Status, Alter, Geschlecht und Gruppenzugehörigkeiten aussagt. Die zweite Auflage des 2010 erstmals veröffentlichten Werks wurde neu illustriert und anhand aktueller Forschungsergebnisse überarbeitet und erweitert. Ergänzt wird es durch Beiträge zum Thema Färben von Regina Hofmann-de Keijzer sowie Nähen und Schneidern von Helga Rösel-Mautendorfer.

