Jana Schröder - Spontacts and Kinkrustations
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Jana Schröder (*1983) hat sich, inspiriert von ihrem Lehrer Albert Oehlen, eine eigenständige malerische Position erarbeitet, die sowohl in ihrer Generation als auch international bemerkenswert ist. Sie dokumentiert die flüchtigen Bewegungen ihrer Hand in Kolonnen, Zeilen und rhythmisierten Gespinsten. Ihre frühen Werke, die "Spontacts" (2011–2017), zeigen einzelne Buchstaben oder Initialen, die zwar erkennbar, aber unlesbar sind. Diese Notationen sind skripturale Aufzeichnungen, jedoch keine Transkriptionen oder klare Botschaften. Es sind nicht die Worte, die zählen, sondern die Hand, die den Körper zeichnet und gegenwärtig macht. Körperliche Spuren, die sich wie seismografische Ausschläge bewegen, stehen im Dialog zwischen Zeichenhaftigkeit und Gestik. Ihre Schrift wird zur bloßen Geste, aus Text wird Textur. Schröders Arbeiten erinnern an Hanne Darbovens oder Cy Twomblys Schriftbilder, aber sie entwickelt individuellere Zeichen für ihre eigene Erfahrung. In der Spannung zwischen Offenheit und Geschlossenheit, Bewegung und Statik, Gedanke und Gefühl, erforscht sie die vergänglichen Spuren menschlicher Anwesenheit. Anlässlich ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung im Kunstverein Reutlingen erscheint ein vollständiges, vorläufiges Werkverzeichnis ihrer Gemälde und Papierarbeiten von 2011 bis 2017, das die Serialität ihrer Arbeitsweise und die Unverwechselbarkeit ihrer malerischen Formfindungen dokumentiert.