Maria Stepanova, jejíž poezie je současná a nadčasová zároveň, vyvrací domněnku o krizi tradiční prozódie. Ve své tvorbě experimentuje s autenticitou autorova projevu a aplikuje své osobitosti na poetickou personu, čímž se snaží proniknout k podstatě. Její básnický jazyk je velmi osobitý, formy slov procházejí deformací na všech úrovních, čímž odhalují nové, aktuální i potenciální smysly.
Maria Stepanova is one of Russia's most innovative and exciting poets and
thinkers. This first full English translation of her poetry includes three
recent long poems on conflict, 'Spolia' and 'War of the Beasts and the
Animals', written during the Donbas conflict, and 'The Body Returns',
commemorating the Centenary of the First World War.
With the death of her aunt, Maria Stepanova is left to sift through an apartment full of faded photographs, old postcards, diaries, and heaps of souvenirs: a withered repository of a century of life in Russia. Carefully reassembled, these shards tell the story of how a seemingly ordinary Jewish family managed to survive the twentieth century.
Maria Stepanova is one of the most powerful and distinctive voices of Russia's
first post-Soviet literary generation. The Voice Over brings together two
decades of Stepanova's work, showcasing her range, virtuosity, and creative
evolution.
Maria Stepanova (Russia) is a poet, essayist, and journalist. She is the
author of ten poetry collections and three books of essays, and a recipient of
several Russian and international literary awards, including the Bolshaya
Kniga Prize, the Russia's main literary award, as well as the NOS Prize and
Andrey Bely Prize.
Russia's Maria Stepanova is a poet, novelist, essayist, journalist and the
author of ten poetry collections and three books of essays. Her book-length
poem Holy Winter 20/21, written in a frenzy during the pandemic, speaks of
winter and war, of banishment and exile, of social isolation and existential
abandonment.
Mädchen ohne Kleider, Kleider ohne Leute, Ob aus Luft auch in ihren neuen, so liedhaften wie erzählerischen Gedichtzyklen macht sich Maria Stepanova an die »Reparatur des Lebens«. Auslöser können Zufallsfunde etwa das Foto von einer jungen Namenlosen, nackt auf einer Chaiselongue, dem Auge des Freiers ausgesetzt wie das Wild im Visier des Jägers. Den existentiellen Impuls, Frauen dem pornographischen Blick zu entziehen und sie zu retten, indem sie ihre Schutzlosigkeit in Poesie bannt, spürt man in jeder Zeile. Sie setzt ihre ganze Kunst dafür ein, die Erschütterung in luzide, unpathetische Verse zu bringen. Immer sind irgendwo Mädchen ohne Kleider. Immer ist da etwas, das an ihnen frisst. Immer ist da etwas, das von ihnen bleibt. Immer ist da etwas für immer vorbei. Nie mehr wird sie den Holztrottoir betreten, In der Hand den zitronengelb welken Schirm Wie ein Sonnenrad, das sich dreht, Die Straßenfrau bei der Arbeit am Sex der anderen, Dies ist das einzige Foto von ihr. Darauf zu rund wie die Sonne, ihr Hintern.
Maria Stepanova war schon vor dem internationalen Erfolg ihres ersten Prosawerks Nach dem Gedächtnis eine berühmte Autorin. Seit zwanzig Jahren hat sie die weltoffene Literaturszene Moskaus mitgeprägt und sich als produktive, experimentierfreudige Lyrikerin einen Namen gemacht, auch im angelsächsischen Raum. Die drei Langgedichte des vorliegenden Bandes, Erinnerungsarbeit in einer sich verdunkelnden Zeit, stehen in der Tradition der russischen und der amerikanischen Poesie der Moderne.»Die Dichtung, dieses absurde, vieläugige / Wesen mit den vielen Mündern, / Lebt in vielen Körpern zugleich, / Ging durch viele Körper zuvor.« Stepanova lässt die Poesie als handelnde Gestalt auftreten: Wir hören und sehen, wie sie über die Schlachtfelder des 20. Jahrhunderts schreitet, ihr Ohr an die Erde legt, den Boden aufgräbt, in den die Körper der Gefallenen eingegangen sind. Eine zerbrochene Welt wird besichtigt, und jemand ist da, der oder die alle Teile einsammelt, aufliest – sie »liest« und neu zusammensetzt. Ein messianisches Projekt? Maria Stepanova geht es um die politische, die poetische und die erotische Dimension der Körper – und dass sie alle, die toten und die lebendigen, das gleiche Recht beanspruchen: von uns gesehen, von uns wahrgenommen zu werden.
Im Sommer 2023 bricht die russische Schriftstellerin M. nach Dänemark auf, um an einem Festival teilzunehmen. Ihre Reise verläuft chaotisch, doch sie empfindet Erleichterung über ihre Anonymität. Verliebt ins Fremdsein, entdeckt sie die Stadt und wird Teil eines Zirkus. Maria Stepanovas Prosa regt zur Reflexion über Freiheit und Verneinung an.