Nancy Hüngers Gedichte erzeugen Staunen durch das Ent-Setzen gewohnter Umwelt. Sie thematisiert Widersprüche und Konflikte des menschlichen Daseins. Ihre Verse sind Widerstände gegen das Gewöhnliche und laden zur Selbstreflexion ein. Ihre Poesie betritt den Raum der Kunst mit einem eindringlichen, beeindruckenden Blick.
Nancy Hünger Knihy






Eine junge Frau steht auf dem Schindanger, im Garten der Großeltern, und durchschreitet noch einmal die Höllenkreise ihrer Kindheit. Sie nimmt am Katzentisch Platz, erinnert sich an den im „Stubenkrieg“ gefallenen Cousin, erzählt von verlorenen Vätern, machtlosen Müttern und dem doppelt gebrannten Blut, das alle zusammenhält. Nur hin und wieder erhellt ein Blitz die Szenerie, dann scheint eine andere, phantastische Welt auf. Wann hat dieses Verhängnis begonnen? Und wie lange wird es sich fortschreiben? Wir sind golden, wir sind aus Blut ist alles andere als ein nostalgisches Familienalbum in Sepiabraun – eine abgründige, restlos desillusionierte Erzählung über Kinder, die ewig Kinder bleiben werden.
In "4 Uhr kommt der Hund" schildert Nancy Hünger den totalen Verlust des Ichs, das zu einem Leben ohne Gewissheiten führt. Sie beschreibt das Abhandenkommen von Welt und Liebe, das Gefühl des Verlorenseins am Rand der Gesellschaft und nutzt eine dichte, rhythmische Prosa, die Trost und Verständnis bietet.
Mit 'Deshalb die Vögel' präsentiert Nancy Hunger ihren zweiten Lyrikband, der nach ihrem Debüt 'Aus blassen Fasern Wirklichkeit' folgt. Die Dichterin erkundet in Gedichten und Prosaskizzen Heime und Geheimnisse, nimmt die Leser mit auf eine Reise durch einen ukrainischen Frühling und das Zwielicht Jerusalems.
Belle La Follette
- 218 stránek
- 8 hodin čtení
In 1931, the New York Times hailed Belle Case La Follette as "probably the least known yet most influential of all the American women who have had to do with public affairs." A dedicated advocate for women's suffrage, peace, and other causes, she served as a key advisor to her husband, leading Progressive politician Robert La Follette. She also wielded considerable influence through her own speeches and journalism, as when she opposed racism by speaking out against the segregation of the federal government under President Woodrow Wilson. In a concise, lively, and engaging narrative, Nancy C. Unger shows how Belle La Follette uniquely contributed to progressive reform, as well as the ways her work was typical of women--and progressives--of her time. Supported by primary documents and a robust companion website, this book introduces students of American history to an extraordinary woman and the era of Progressive reform.
abwesenheit
Nancy Hünger zu Wolfgang Hilbig
»›Denn das Wort ›Abwesenheit‹ ist noch hier, es ist erklärt und könnte gelesen werden‹, schrieb Wolfgang Hilbig in seinem Essay Späte Entgegnung. Jahrzehnte nach der Veröffentlichung des gleichnamigen Debüts mühte sich Hilbig unentwegt und scheinbar vergeblich, seine Vorstellung des Begriffs zu erhellen. Allzu leicht hätten es sich die poetischen Apologeten hüben wie drüben gemacht. Missverstanden hätten sie ihn, so insistierte er unnachgiebig, aber es schien ihm kaum möglich, sich und zugleich jenen Begriff verständlich zu machen, der das Gesamtwerk durchzittert und grundiert. Dies ist der Versuch sich durch die gesammelten Abwesenheiten hindurchzuzählen, bis zum Urgrund der Poesie: dem Ort der Abwesenheit.« In diese Worte fasst Nancy Hünger ihre Faszination von Wolfgang Hilbig, dem sie ihre Zwiesprache widmen will.
Mit ihrem ersten Lyrikband seit acht Jahren erschreibt sich Nancy Hünger ein ganz eigenes Feld: mit kunstvoll rhythmisierten Versen und einem erstaunlichen Register an Formen und Farben, Tonlagen und Stimmungen. Ihre Gedichte verbinden die Küsten Siziliens und Nordafrikas, loten den schmalen Grat zwischen Sexualität und Gewalt aus, imaginieren das eigene Verschwinden. Oder geht es im Grunde doch um etwas ganz anderes? Vielleicht um das Scheitern beim Versuch, sich die Welt mittels Sprache zu erschließen – und die Notwendigkeit, es trotzdem immer wieder zu versuchen? „Schreiben heißt versuchen herauszufinden, was man schreiben würde, wenn man schriebe“, sagt Marguerite Duras.
So war es, so könnte es gewesen sein, nichts von alledem ist wahr: Nancy Hüngers Erzählung 'Halt dich fern' ist eine Reise an das Ende aller Gewissheiten, eine schonungslose wie sensible Reflexion über die Vergeblichkeit allen Liebens – und über die Notwendigkeit, sich im Schreiben zu behaupten. Schließlich gibt es eine Geschichte, es gibt immer eine Geschichte. Und das ist nicht nichts.