Knihobot

Klaus W. Hälbig

    1. leden 1951
    Die Schönheit des Logos
    Die Tür zur Gottesschau
    Die Krönung der Braut
    Das Alphabet der Offenbarung - Neubuchstabierung des Glaubens im Licht jüdischer Mystik
    Die Heimholung ins Paradies
    Die Rückkehr des Bräutigams
    • Das Feuer vom Himmel

      Gottes Geist der Weisheit und Liebe in Schöpfung und Kirche

      An Pfingsten erfüllt sich der brennende Wunsch Jesu, 'männliches' Feuer vom Himmel auf die 'weibliche' Erde zu werfen. In der Feuergabe der Weisheit und Liebe aus der Höhe wird die eine, universale Kirche aus lebendigen Steinen erbaut, das Antlitz der Erde erneuert, Christi Heilswerk weitergeführt und alle Heiligung vollendet. Das Buch entfaltet eine heitere, 'hochzeitliche' Theologie des Heiligen Geistes, der die Liebe ist, die sich ebenso in den Heiligen und den Engeln des Feuerhimmels (Em-pyreum) zeigt wie im Feuer der Liturgie oder den brennenden Herzen der Teilnehmer. In der Liebe kommen Natur und Gnade, in der Weisheit Vernunft und Glaube, Schöpfung und Erlösung ins Zusammenspiel. Dabei werden auch 'dunkle' Themen wie Sünde und Tod, Teufel und Höllenfeuer sowie das Kreuz als 'Ganzbrandopfer' Jesu nicht ausgespart, sondern neu erschlossen.

      Das Feuer vom Himmel
    • Die Welt ist in polaren Gegensätzen auf die hochzeitliche Vereinigung hin gebaut. Dieses Weltprinzip des Hochzeitlichen (A. Auer) bedeutet, biblisch verstanden, das In-eins der männlichen erinnernden Geistseite und der weiblichen verhüllenden Leibseite. Im Maße, wie beides in der Mitte integral eins ist, wohnt Gott dem Menschen und durch ihn der ganzen Schöpfung inne. Die Kreuzigung Christi am 6. Tag (Karfreitag) analog zur Erschaffung des Menschen als Mann und Frau am 6. Schöpfungstag und seine leibhafte Auferstehung am 8. Tag (als Neu-Schöpfung nach der 7-Tage-Schöpfung) symbolisieren die Einheit von horizontaler und vertikaler Zeit oder von Leibseite und Geistseite. Im erhöhten Gekreuzigten in der Mitte, so die Kernaussage der vorliegenden Untersuchung, sind beide Seiten vollkommen eins: Er ist in sich König (Messias) und Königreich (Gottesherrschaft), Priester und Opfergabe, Bräutigam und Braut zugleich, der totus Christus, männliches Haupt und weiblicher Leib (Kirche) oder die hochzeitlich-sakramentale Vereinigung von Gottheit und Menschheit. In diesem Sinn ist der Heilstod Christi wesentlich Kreuzes-Tod, von dem sich der Mensch prägen lassen muss, um so in sich die Einheit der Gegensätze nachzuvollziehen und der ewigen Heilsgegenwart Gottes innezuwerden. Im gekreuzigten und auferstandenen Christus können wir wirklich die alles vereinende Mitte der gesamten Wirklichkeit feiern, ist doch das Kreuz der Ausdruck von Christi Hochzeit mit der Menschheit und zugleich der Ursprung und das Zentrum der Eucharistie; (Benedikt XVI.) als ewigem; Hochzeitsmahl des Lammes.

      Die Hochzeit am Kreuz