Auch in den letzten Jahren hat sich das Spektrum des Erkenntnisgewinns auf wissenschaftlich-experimenteller und klinisch-praktischer Ebene in der Diagnostik und Behandlung von Lungenfunktionsstörungen erweitert. Dies ist erfreulich, stellt doch gerade das hochkomplexe, multifunktionelle und gleichzeitig sensible respiratorische System eine der anspruchsvollsten Herausforderungen für den (Intensiv–)Mediziner dar. Neben der Weiterentwicklung der Kernbereiche maschinelle Beatmung und pharmakologische Behandlung bei schweren Lungenfunktionsstörungen sind innovative Konzepte des Organersatzes (z.B. extrakorporale Lungenunterstützung) zunehmend im Begriff, den Weg vom Experiment zur klinischen Etablierung zu gehen. Darüber hinaus zieht der demografische Wandel auch nicht spurlos an der Beatmungsmedizin vorüber: Chronische, nicht heilbare Lungenerkrankungen führen zu Konzepten von Langzeitbehandlungen mit Beatmung, die den „klassischen“ Schutz eines Krankenhauses oder einer Reha-Einrichtung verlassen und in den privaten Sektor verlagert werden. Es gibt also eine Vielzahl neuer Aspekte rund um die Lunge, die es geboten ließen, eine Neuauflage dieses erfolgreichen Buches zu konzipieren. Hochkomplexe Medizin benötigt aber auch zunehmend einen wertenden und ethisch einzuordnen
