Ein See, eine Party, eine Nacht, die alles verändert: Wie weit können wir gehen, ehe alles aus dem Ruder läuft? Es ist einer dieser allerersten warmen Abende: Die Luft ist schwer vom Fliederduft und von der Wiese hinter der Villa hört man die Musik, wie sie in den Himmel steigt, immer weiter, bis weit über den nachtschwarzen Wannsee. Alle sind da, wieder vereint, alte Freunde, gemeinsame Geschichten, hundert Mal erzählt. Aber was machen wir, wenn uns ganz plötzlich der Boden unter den Füßen weggerissen wird? Einfach so, von einem Moment auf den anderen? Wir kämpfen. Natürlich kämpfen wir. Und was machen wir, wenn uns bewusst wird, dass unser Glaubenssatz, unsere Lebenslosung, nämlich dass alles immer weitergeht, irgendwie, und dass alles gut wird, irgendwie, plötzlich gefährlich und atemstockend ins Wanken gerät? Jona sagt es laut, er sagt, es wird kein gutes Ende mehr geben. Jona ist elf Jahre alt. Alte Freund*innen, ein lauer Sommerabend und ein See voller Untiefen: Komm tanzen!, Lucia Jay von Seldenecks eindringlicher neuer Roman nimmt uns mit auf eine Wannseeparty, auf eine Bootsfahrt mit ungewissem Ausgang. Zeigt uns, wo wir stehen. Es ist eine Momentaufnahme unter Freunden, mit Trotz und Träumen, vor allem aber ist es eine Aufforderung. Eine Aufforderung zum Tanz. Das gleichnamige Hörbuch erscheint als Digital-only bei GOYALiT.
Lucia J. von Seldeneck Knihy




Weltfrieden ist eine unterhaltsame wie skurrile Antiheldengeschichte. Eine Erzählung von den Verwicklungen der Treuhand sowie eine Ode an die Freundschaft – und die Narrenfreiheit in der zweiten Lebenshälfte. Gut zehn Jahre nach der Wende soll der Weltfrieden verkauft werden. Der Kindergarten des alten Laborwerks am See steht seit Jahren leer. Die Nachricht verbreitet sich schnell in dem brandenburgischen Dorf – und weckt Erinnerungen an damals, jahrelang unterdrückte, taumelschwere Erinnerungen an ein altes Leben und längst vergessene Träume. Während die ehemaligen Mitarbeiter Erika und Hermann Grüning das Grundstück entrümpeln, stoßen sie auf Fundstücke, die offenlegen, dass der Treuhandabwickler sich an dem damaligen Werksverkauf bereichert hat. Die Beweisstücke wecken den verloren geglaubten Gemeinschaftsgeist in der alten Belegschaft - und völlig unvermittelt ergibt sich für sie die Chance, den Lauf der Dinge zu ändern. Kann man eine Vergangenheit ruhen lassen, die keine Ruhe gibt? Weltfrieden untersucht diese Frage feinfühlig und beobachtungsstark – und überwindet dabei die Klischees der Abgehängten und Wendeverlierer.
Berge
35 Geschichten zwischen unten und oben
Glaubst du, dass Berge glücklich machen können, frage ich ihn. Vittorio Sella hat alle Gipfel der Alpen fotografiert, seine Ausrüstung über steile Felswände hinauf und durch tiefe Schluchten wieder hinab getragen. Was treibt ihn an, möchte ich wissen. Natürlich machen sie das, sagt Sella. Aber es ist nicht nur der eine Moment, in dem man auf dem Gipfel steht und ringsherum über die Wolken blicken kann. Das ist ein Irrglaube. Es geht genauso um die vielen anderen Momente. Auch die Momente voller Anstrengung. Sie sind nicht zu fassen. Sie übersteigen unser Sein. Daran ist nicht zu rütteln, wenn man bedenkt, dass wir millionenfache Zeitraffer brauchen, um zu verstehen, wie sie sich mit der Verschiebung der Erdplatten aufgetürmt haben. Die Berge hingegen haben alles, was jemals war, kommen und gehen gesehen. Das lässt uns schwindeln, wenn wir den Gipfel erreicht haben. Wir nehmen die Anstrengung immer wieder auf uns, wir steigen höher und höher. Aber kommt man den Bergen damit wirklich näher? Die Autorin Lucia Jay von Seldeneck und der Künstler Florian Weiß spüren der Faszination für Berge nach. Vom Fliegeberg in Berlin-Lichterfelde bis hin zum mythischen Berg Analog stellen sie mit literarischen Kurzgeschichten und aquarellierten Illustrationen 35 Berge vor und erzählen von den mit ihnen verbundenen Herausforderungen, Sehnsüchten und Einzigartigkeiten.