„Das Klarfeld Gedicht“ erkundet zwischen 1986 und 1987 in Wien und Sveti Naum Orte und Zeiten. Es konfrontiert Namen und Augenblicke mit der Vergangenheit und hinterfragt durch Gedanken die Stadt, ihre Menschen und die Sprache selbst.
Heinz L Arnold Knihy






Für Hannelies Taschau ist das Gedicht die direkteste Ausdrucksform, die es ermöglicht, Vorstellungen und Gefühle erfahrbar zu machen. Sie sieht im Schreiben eine Möglichkeit, Ängste und Hoffnungen zu artikulieren und andere zu ermutigen, sich zu sehnen und zu wehren.
Johano Strasser präsentiert Gedichte aus zwei Jahrzehnten des Umbruchs, die seine politischen Engagements reflektieren. Fragend und satirisch beleuchtet er widersprüchliche Erfahrungen und zeigt, dass Gedichte helfen können, die komplexe Realität zu verstehen.
Günter Seurens Gedichte beleben nostalgische Jahrmarktsgegenstände wie Drehorgeln und Tanzbären und schaffen eine poetische Welt zwischen Realität und Illusion. Die spielerische Sprache und Form der Lyrik reflektieren eine neu erlebte Wirklichkeit, während das Phantastische das Alltägliche in absurde Situationen zieht.
Dieter Schlesak fand in der Toskana Zuflucht und erlebt das Drama eines Schriftstellers, der zwischen seiner deutschen Identität und der Notwendigkeit, sich von ihr zu distanzieren, gefangen ist. In der Isolation kämpft er darum, seine Verbindung zur deutschen Kultur aufrechtzuerhalten und die inneren Mauern zu überwinden.
Jochen Kelter präsentiert in seinem sechsten Gedichtband einen Gedichtzyklus mit sechs mal zwölf Gedichten, eingerahmt von einem Eröffnungs- und einem Schlussgedicht. Er thematisiert die Mitte des Lebens, in der Lebensplan und Realität auseinanderdriften, und betont die Bedeutung der „Verteidigung der Wörter“ als ästhetischen Rückzugsort.
Pionteks Lyrikband »Wie sich Musik durchschlug« von 1978 überrascht mit einem Gedicht über Mozart. Die Gedichte zeichnen sich durch Lebenswärme, reiche Phantasie und geistige Heiterkeit aus. Der Abschiedston ist unsentimental, und die Schwermut wird in einem hellen Ton »aufgehoben«. Pionteks Sprache ist einzigartig und bildhaft.
Walter Höllerers literarischer Erstling „Der andere Gast“ (1952) wurde von der Kritik positiv aufgenommen. Die rund 50 Gedichte zeichnen sich durch einen metrisch ungebundenen Rhythmus aus und konzentrieren sich auf die Verdichtung des Augenblicks, ohne falsche Aktualität oder literarische Hinterwäldlerei.
Die frühen Gedichte von Haufs thematisieren das Leben in Berlin, seiner Wahlheimat seit 1960. Sie spiegeln seine Beobachtungen und Erfahrungen mit den Menschen und der Stadt wider. Haufs zeichnet sich durch eine besondere Wahrnehmungsfähigkeit für das Alltägliche und Unscheinbare aus, basierend auf persönlichem Erleben.
Der Band »ende« enthält Gedichte von Elfriede Jelinek aus den Jahren 1966 bis 1968 und wurde 1980 veröffentlicht. Die Lyrik ist sprachmächtig und destruktiv, dekonstruiert Klischees und isolierte Sprachfetzen. Die Subjekte sind in Entfremdung und Vernichtung gefangen, doch in der Kälte der Texte wird eine neue Authentizität spürbar.