Strömungslehre II
Physikalische Grundlagen vom technischen Standpunkt. Bewegung der Flüssigkeiten und Gase
Physikalische Grundlagen vom technischen Standpunkt. Bewegung der Flüssigkeiten und Gase
Vieles von dem, was im Vorwort zum ersten Band gesagt wurde, gilt ebenfalls für den vorliegenden zweiten Band. Auch hier wird auf An schaulichkeit in der Behandlung des Gegenstandes größter Wert gelegt. Ausgehend von einfachen physikalischen Vorstellungen oder Experi menten wird die Theorie in genügender Breite und Ausführlichkeit ent wickelt und zwar, ohne daß dem Leser größere Zwischenrechnungen abverlangt werden. Es ist deshalb - abgesehen von ganz wenigen Fällen - darauf verzichtet worden, anderweitig abgeleitete Ergebnisse aufzunehmen oder theoretische Ableitungen nur kurz zu skizzieren. Denn damit würde dem Leser nicht die Vertrautheit und Sicherheit gegeben, die erforderlich ist, die Theorie sinngemäß anzuwenden, und es würde ihn schon gar nicht befähigen, selber an einer Weiterentwicklung mitzu arbeiten. Der Leser soll nicht lediglich zur Kenntnis nehmen, sondern ver stehen lernen. In vielen Fällen ist es lehrreich, zu erkennen, welche Wege zu den theoretischen Ergebnissen führen, wie man z. B. in der Gas dynamik fast zwangsläufig zu den Stoßpolaren oder zum Charakteristiken Diagramm kommt. Hat der Leser das verstanden, so ist er auch in der Lage, mit diesen Hilfsmitteln zu arbeiten. Inhaltsverzeichnis I. Auswirkungen der Zähigkeit.- II. Prandtlsehe Grenzschicht.- III. Turbulenz.- IV. Einfiihrung in die Gasdynamik (Strömungen unter Berücksichtigung der Dichteänderungen infolge großer Geschwindigkeiten).- Namen- und Sachverzeichnis.- Anleitung für die Benutzung des Fadenkreuzes.- Fadenkreuz in der Tasche am Schluß des Buches.
Erster Band: Hydro- und Aerostatik. Bewegung der idealen Flüssigkeit
matisches Gebilde, nicht so für PRANDTL. Er erblickte sozusagen vor seinem inneren Auge den physikalischen Vorgang und überschaute ihn in seinen Einzelheiten, und diese Einzelheiten waren eben die Glieder der Differentialgleichung. PRANDTL hatte eine außergewöhnliche Fähigkeit, sich physikalische Zusammenhänge und insbesondere Strömungsvorgänge anschaulich klarzumachen. Das so erhaltene Gedankenbild, das sich nicht nur auf die Problemstellung, sondern vielfach auch auf die Durchführung der Rechnung erstreckte, war bei ihm immer das Primäre und die mathe matische Formulierung als der Ausdruck dessen, was er innerlich ge schaut hatte, das Sekundäre. Diese so ausgeprägte Eigenart PRANDTLS hängt eng mit seiner Neigung zusammen, Strömungsvorgänge - wo immer es nur möglich ist - sichtbar zu machen und zu studieren. Ich erinnere mich noch der vielen Stunden, meistens nach den Vorlesungen PRANDTLS, wenn er im damaligen Institut für Angewandte Mechanik am Leinekanal in Göttingen immer und immer wieder Strömungen im Wassertank beobachtete und dabei häufig genug Ort und Zeit vergaß. Auch war es seine Art, sich von seinen Überlegungen und Rechnungen selbst den Zwischenrechnungen - Zeichnungen und Skizzen zu machen, um seine Anschauung, z. B. von dem Stromlinienverlauf, zu stützen oder, wenn nötig, zu korrigieren. Inhaltsverzeichnis I. Eigenschaften der Flüssigkeiten und Gase.- II. Gleichgewicht und Stabilität.- III. Oberflächenspannung, Kapillarität.- IV. Potentialströmung einer inkompressiblen Flüssigkeit ohne freie Oberflächen.- V. Zweidimensionale Potentialströmung ohne freie Oberflächen.- VI. Strömungen mit freien Oberflächen.- VII. Strömung mit Rotation und Wirbelbewegung.- Schlußwort: Bemerkungen über die Berechtigung, wirkliche Flüssigkeiten und Gase als ideale Flüssigkeit zu behandeln.- Namen- und Sachverzeichnis.- Anleitung für die Benutzung des Fadenkreuzes.