Knihobot

P. F. Thomése

    Der sechste Akt
    Die unbeständige Ordnung
    Heldenjahre
    Izak
    Schattenkind
    J. Kessels : the novel (holandština)
    • „Fehlendes Wort. Eine Frau, die ihren Mann begräbt, wird Witwe genannt, ein Mann, der ohne seine Frau zurückbleibt, Witwer. Ein Kind ohne Eltern ist eine Waise. Wie aber heißen Vater und Mutter eines gestorbenen Kindes?“ Zum Schlimmsten, was einem Menschen widerfahren kann, gehört gewiss der Tod eines eigenen Kindes. Ebendieses Schlimmste ist dem Autor P. F. Thomése widerfahren, und in Schattenkind versucht er auf seine Weise, mit den Mitteln des Schriftstellers, diesen Schicksalsschlag zu verarbeiten. Thomése ist etwas Außerordentliches gelungen: Er beschreibt den unfassbaren Schmerz, ohne je ins Sentimentale abzugleiten. Er schildert seine Empfindungen mit einer inneren Haltung, die sich um Nüchternheit bemüht. Und gerade in der klaren Analyse, in dem Ringen um eine Sprache für die eigenen Gefühle, zeigt sich das Unbegreifliche des erlittenen Verlusts. „Irgendwo in der Sprache ist sie noch, irgendwo zwischen ein paar Wörtern. Wörtern, die einander noch nicht kennen. Und die sie noch nicht kennen. Schreiben heißt, Sätze auszuprobieren, um zu sehen, was sie bedeuten können.“ Schattenkind ist ein sehr intimes Buch über einen großen (den vielleicht größten) Schmerz, und die Art, wie Thomése diesen Schmerz offen legt, hat etwas Ergreifendes. Es ist zugleich ein Versuch über die Möglichkeiten und Grenzen der Sprache und damit nicht zuletzt ein unvergessliches Zeugnis für die wahre Kraft der Literatur.

      Schattenkind
    • Gegen Ende der japanischen und niederländischen Besatzung versinkt Java in den vierziger Jahren im Chaos des indonesischen Unabhängigkeitskampfes. Mittendrin der indonesische Junge Izak. Vor dem Krieg hat er im Salon von Frau Alma Klaviermusik kennen und lieben gelernt, und Frau Alma hat ihm versprochen, ihn zu unterrichten. Sein großer Traum ist es, diese Kunst einmal selbst zu beherrschen, und dass die funkelnde Musik in seinem Körper wohnen wird. Eines Tages muss Izak entdecken, dass der Salon zerstört ist und dass Frau Alma und das Klavier verschwunden sind. Auch Izaks Vater ist als Soldat der niederländischen Armee in den Krieg gezogen. Voll Sehnsucht bricht Izak auf, um ihnen allen hinterher zuziehen. Eine geradezu magische Suche beginnt. Izak ist eine wahre Geschichte in Gestalt eines indonesischen Märchens, eine Erzählung über den kindlichen Blick, über eine Einbildungskraft jenseits der Verstandeswelt - bilderreich, traumhaft und sinnlich wie die tropische Landschaft Javas.

      Izak
    • Herman Visch, ein Träumer und Tagedieb, legt sich die Welt nach seinen eigenen Wünschen zurecht und hegt große Pläne. Gleichwohl ist der junge Mann von ständigen Zweifeln geplagt. Er wagt beispielsweise nicht, das Mädchen seines Herzens anzusprechen. Das Nichtstun wird zum Dauerzustand, doch eines Tages, so glaubt er, wird sein Leben viel erfüllter sein als das der anderen.

      Heldenjahre
    • Auf die Frage der literarischen Sozialisationsforschung, wie jemand zum Leser wird und ob der Schulunterricht ästhetische Erfahrungen ermöglicht, hat Thomése eine radikale Antwort: Literatur und Unterricht sind für ihn unvereinbare Begriffe. Thomése spricht von seinen frühen Leseerfahrungen und wie er sich Schriftsteller, die durch die "didaktische Hölle" jahrelangen Literaturunterrichts gegangen waren, zurückeroberte. Er erfuhr das Lesen als Initiation in eine Welt der Nonkonformität und des Widerspruchs. Thomése entwirft eine Metaphysik der Literatur, er beschreibt das literarische Erlebnis als Epiphanie, als "magische" Empfindung, die sich der Erklärung entzieht. Das Schreiben über das Unbeschreibliche - Thoméses ambitioniertes literarisches Programm ist nichts weniger als die Erneuerung der Sprache.

      Die unbeständige Ordnung
    • Ein biografischer Roman über Etta Palm (1742 - 1799), Dame von Welt, Geliebte angesehener Politiker, Frauenrechtlerin und Doppelagentin. Während der französischen Revolution stand sie zwischen den preußischen, niederländischen und französischen Fronten. Sie wagte viel für die Macht, für Geld, für sich und für die Frauen ihrer Gesellschaft. Der Roman erinnert an eine der schillerndsten Figuren des 18. Jahrhunderts und ihren 200. Todestag.

      Der sechste Akt