„Das Alter ist ein Zwergenstaat, regiert von jungen Riesen.“ Wer sagt das? Ein lyrisches Ich zwischen Glücksmomenten und Schwärze, Leere, Sturz. Beim Durchkämmen des Hundefells, beim Aufschneiden eines Apfels oder immer dann, wenn die Berge im Blau stehen, der Wind in den Bäumen rauscht, die Blätterschönheit den Atem raubt, kommt sie auf, die Frage, ob das das Glück sei, denn lange währt es nie. Schon fährt etwas dazwischen, Wörter, die wehtun, ausgesprochen von anderen, gegen die nur eines hilft: „Sich in Verse hüllen, als wären es Schutzgewänder, schön, weltabweisend, die Einbildung heißt Aufenthalt.“ In Martin Walsers neuem Buch finden sich Lebensstenogramme, mal sind sie lyrisch, mal essayistisch, immer aber berührend, tief empfunden, wahr.
Alissa Walser Knihy
Alissa Walserová se zabývá ve své próze vždy znovu lidskými vztahy, zejména vztahy mezi muži a ženami, a také vztahem k vlastnímu tělu a sexualitě. Do mnoha svých příběhů začleňovala kresby, které text přerušují, ale na jiné úrovni ho dále rozvíjejí. Tyto drobné lineární kresby lze interpretovat různými způsoby, podobně jako hádanky. Souhra obrazu a textu byla podstatným aspektem její práce až do roku 2010.






Die Gedichte von Walter Neumann sind Zeugnisse der Menschenfreundlichkeit und thematisieren die Unfreundlichkeit der Verhältnisse. Sie bieten Rückschau und Prophetie, vermitteln Mut und Hoffnung. Neumanns Lyrik strebt nach Verständigung und bricht Einsamkeit auf, ohne pessimistisch zu sein. Ausdrucksstarke Schönheit prägt seine Werke.
Diese Texte über Kunst und Welt verraten Alissa Walsers genauen, vorsichtig zuerst den eigenen Horizont öffnenden Blick. Unaufdringlich, manchmal selbstironisch, vor allem aber aufrichtig, erzählt sie von den Bedingungen ihres Schreibens. Doch dieser Band ist mehr als Selbstreflektion. Die Autorin äußert sich auch zu den Werken anderer; sie beobachtet die Natur, die Gesellschaft, die Menschen, die sie umgeben; sie verweist auf entlegene Zusammenhänge, sucht und findet in jedem der vierundzwanzig hier veröffentlichten Texte aufs Neue das Außerordentliche im abgemessenen Lauf der Dinge.
Matthias Holländer - Malerei
- 108 stránek
- 4 hodiny čtení
Seit über 25 Jahren erkundet der vielfach ausgezeichnete Maler Matthias Holländer mit seiner Kamera die Tempel der alten Museen für Naturgeschichte und Anatomie. Was als harmlose Recherche für seine Malerei beginnt, entwickelt sich zu einer faszinierenden Reise durch Vitrinen, die von Präparaten bewohnt sind. In Wien und Paris entdeckt er, wie Lichtstrahlen unscheinbare Objekte in beeindruckende Relikte verwandeln. In diesem Buch gewährt der Maler erstmals Einblicke in sein fotografisches Paralleluniversum und präsentiert ausgewählte Negative und Dias, die als Blick in seinen „Zeichenblock“ fungieren. Bei der digitalen Ausarbeitung des ursprünglich analogen Materials legt er besonderen Wert auf zeichnerische Feinheit und die Strukturen seiner meist schwarzweißen Fine Art Prints. Christoph Bauer beschreibt in seinem Textbeitrag das Prinzip von Holländers Kunst als ein konzentriertes Sehen, das die Realität in einem ständigen Prozess des Aufscheinen und Vergehens interpretiert. Adolf Muschg bemerkte bereits 1996, dass Holländer beim Malen auch als Fotograf agiert, und dieser Band zeigt eindrucksvoll, dass er beim Fotografieren ebenso als Maler auftritt.
„Sie würde gerne weglaufen, hat aber keinen Grund. Natürlich könnte sie auch ohne Grund weglaufen. Doch ohne Grund fürchtet sie, ihr Aufbruch würde im Sande verlaufen.“ Geschichten einer Frau, Szenen einer Ehe, Gefühle einer Tochter – Alissa Walser versammelt die Augenblicke, in denen sich das Leben zuspitzt. Warum zeigt sich erst in der Badewanne, ob man mit einem Mann zusammenleben kann? Wie nehmen Mutter und Tochter Abschied von ihrem Hund? Wie bleibt man am Leben, ohne dass es allzu sehr weh tut? Einfühlsam, elegant und lakonisch erzählt Alissa Walser von Bedeutungsvollem und scheinbar Beiläufigem und von der zweifelnden Suche nach dem Glück, das ein scheues Tier ist.
Die kleinere Hälfte der Welt
- 108 stránek
- 4 hodiny čtení
Eine Vierzehnjährige teilt den Liebhaber mit ihrer Mutter; zwei Freundinnen lieben es, beim Trampen mit den Fahrern zu flirten, bis eine eines Tages zu weit geht. Die Weltbilder der Figuren Alissa Walsers, Trägerin des Ingeborg-Bachmann-Preises, befinden sich immer im Zwischenraum von Exzess und Nüchternheit.
Eine junge Frau steht in allen Geschichten im Mittelpunkt. Sie trifft sich heimlich mit ihrem Geliebten im Hotel. Sie arbeitet als Fotomodell. Sie kauft sich einen Liebhaber. Sie lernt am Flughafen den schönsten Mann ihres Lebens kennen und erzählt ihm ihre Phantasien. Sie verschwindet mit ihrem Geliebten von dessen Hochzeitsfeier. Alissa Walser erzählt von ebenso heftigen wie flüchtigen Liebesbegegnungen, denen die Melancholie der Vergeblichkeit anhaftet.
Immer ich
- 157 stránek
- 6 hodin čtení
Ob vier Menschen in Brooklyn versuchen, Weihnachten mit einem verstimmten Klavier zu feiern, oder eine Frau den begehrten Mann ins Pornokino schickt – Alissa Walser ist eine Meisterin der Kurzform, der Tiefenvirtuosität, die mit Raffinesse unsere normalerweise verschwiegenen »menschlichen Zwischenräume« ausleuchtet. Sie entwirft mit schlafwandlerisch sicheren Strichen emotionale Gefüge zwischen Frauen und Männern, Freunden und Freundinnen, Eltern und Kindern. Manchmal steckt schon in einem einzigen Satz ein scheinbar vertrauter Roman. Aus Leben entstehen Bilder, und umgekehrt werden die Bilder lebendig. Die Sicht der Autorin, ihre kluge Wahrnehmung, kristallisiert die Verhältnisse in klarer poetischer Sprache.