Die ostasiatische Porzellansammlung der Wittelsbacher gehört zu den bedeutendsten ihrer Art in Europa. Über 500 Porzellane aus China und Japan sind in der Ostasiensammlung sowie in den fürstlichen Prunkräumen der Residenz München zu sehen. Sie stammen vorwiegend aus der Zeit der Chinamode um 1700, als chinesisches Porzellan besonders hoch geschätzt wurde. Die vielfältigen Formen und Motive geben einen lebendigen Einblick in die ostasiatische Ästhetik und Geisteswelt. Sie zeugen gleichzeitig von wirtschftlichem und küstlerischem Austausch zwischen China, Japan und Europa in der damaligen Zeit.
Friederike Ulrichs Knihy



Im Jahr 1665 erschien in Amsterdam Johan Nieuhofs mit über 150 Kupferstichen illustrierter Bericht seiner Chinareise. Dieser wurde zu einem der wichtigsten Vorlagenwerke für die Chinamode des 17. und 18. Jahrhunderts und prägte das Chinabild seiner Zeit. Anhand von zeitgenössischen europäischen und chinesischen Quellen betrachtet Friederike Ulrichs die Kupferstiche Nieuhofs im Spannungsfeld von Authentizität und Phantasie. Da der Erfolg von Nieuhofs Werk seinen Verleger Jacob van Meurs zu weiteren reich illustrierten Veröffentlichungen über exotische Länder inspirierte, wird auch der Chinabericht von Olfert Dapper (1670) untersucht. Wie die Autorin nachweisen kann, basieren die Kupferstiche Nieuhofs und Dappers teilweise auf authentischen Skizzen, spiegeln aber auch die Einflüsse der niederländischen Kunsttradition und bislang unbekannter graphischer Vorlagen aus Asien wider.
Neuschwanstein Castle
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