Knihobot

Jutta Dick

    Wegweiser durch das jüdische Sachsen-Anhalt
    „Hauptsache, wir bleiben gesund …“
    Von einer Welt in die andere
    Berend Lehmann
    Koscher, Klaus & Kupfer
    Kosher, Klaus & Copper
    • Berend Lehmann

      Hofjude Augusts des Starken

      Berend Lehmann gilt als einer drei bedeutendsten Hofjuden im Europa des 18. Jahrhunderts. In Essen 1661 geboren, kam er durch Heirat nach Halberstadt in Brandenburg-Preußen. Von da aus war er auch für die Höfe von Hannover, Braunschweig und vor allem Sachsen tätig. Die Verbindung zu August dem Starken war die wichtigste, sowohl für den Herrscher als auch für ihn selbst. Trotzdem konnte August der Starke nicht durchsetzen, dass Lehmann ein Schutzbrief für Sachsen ausgestellt wurde. Diese Geschichte ist symptomatisch für die Lebenssituation von Hofjuden im 18. Jahrhundert. Sie konnten hoch aufsteigen, aber ihre Existenz war durch kein Gesetz geregelt. Sie war gebunden an das Wohlwollen des jeweiligen Herrschers. So fand Berend Lehmann 1730 sein Grab auf dem Friedhof Am Roten Strumpf in Halberstadt

      Berend Lehmann
    • Lillyan Rosenberg wurde 1928 als Lilly Cohn in Halberstadt geboren. Sie gehörte zu den jüdischen Kindern, die mit einem „Kindertransport“ nach England das nationalsozialistische Deutschland verlassen konnten, aber ihre Familie zurücklassen mussten. Ihren Eltern gelang die Emigration nicht, sie wurden 1942ermordet. Lillyan Rosenberg kam im Jahr 2003 aus New York, wo sie heute lebt, zum ersten Mal wieder nach Halberstadt, um als Zeitzeugin mit Schülerinnen und Schülern aus ihrer alten Heimat zu sprechen. Bei dieser Gelegenheit übergab sie der Moses Mendelssohn Akademie Kopien ihres Tagebuchs sowie zahlreicher Briefe, die sie von ihren Eltern zwischen 1939 und dem 12. April 1942, dem Tag ihrer Deportation, erhalten hatte. Diese bewegenden Dokumente sind hier zu einem biografischen Porträt zusammengefügt, das ein anschauliches Bild davon vermittelt, was es heißt, als junger Mensch, ohne Familie, in ein fremdes Landentkommen zu sein. Zahlreiche Fotos aus der Zeit vor der Emigration ergänzen die Publikation. In Halberstadt entstand außerdem ein lebensgeschichtliches Interview mit Lillyan Rosenberg, das die Kindheitserlebnisse noch einmal aus einer neuen Perspektive in den Blick nimmt. Es ist dem Buch als DVD beigefügt.

      „Hauptsache, wir bleiben gesund …“