Knihobot

Marina Sassenberg

    Jüdische Frauen im 19. und 20. Jahrhundert
    Apropos Selma Stern
    Zeitenbruch 1933 - 1945
    Selma Stern
    • Ihre Schriften zählen zu den Standardwerken deutsch-jüdischer Geschichtsforschung: Mit „Jud Süß“ (1929), „The Court Jew/Der Hofjude im Zeitalter des Absolutismus“ (1950/2001) sowie „Der Preußische Staat und die Juden“ (1925-1975) begründete die Historikerin Selma Stern (1890-1981) ihren Ruf als „große alte Dame der deutsch-jüdischen Geschichtswissenschaft“. Vor dem Hintergrund fast eines Jahrhunderts deutscher Zeitgeschichte reflektierte sie in autobiographischen Schriften und Briefen ihr Selbstverständnis als Frau, Intellektuelle und deutsche Jüdin, aber auch ihr Verhältnis zu Deutschland, deutscher Geschichte und Kultur. Selma Stern schrieb sich in die historischen Diskurse ihrer Zeit ein und bezog Position - im Ersten Weltkrieg, in der Weimarer Republik, im Nationalsozialismus. Marina Sassenberg untersucht das Zusammenwirken von biographischer Erfahrung und Geschichtsverständnis der Akademikerin der ersten Stunde und ersten Frau in der Wissenschaft des Judentums. Erstmals wird damit eine umfassende Studie über Leben und Werk Selma Sterns vorgelegt. Sie steht im Kontext deutscher Wissenschaftsgeschichte und deutsch-jüdischer Historiographie des 19. und 20. Jahrhunderts.

      Selma Stern
    • Trotz akademischer Anerkennung war Selma Stern (1890-1981) eine wissenschaftliche Karriere nicht vergönnt. Im Mittelpunkt ihres Werkes standen die deutsch-jüdische Geschichte, die Emanzipation und Akkulturation der deutschen Juden. So widmete sich die als weiblicher Ranke bezeichnete Historikerin den Lebenswelten jüdischer Frauen von Rahel Varnhagen bis Else Lasker-Schüler sowie Außenseitern der Geschichte wie Jud Süß. 1919 wurde sie Mitarbeiterin an der Berliner »Akademie für die Wissenschaft des Judentums«. Doch bevor sich Selma Stern im deutschen Wissenschaftsbetrieb etablieren konnte, wurde sie aus Deutschland vertrieben. Im amerikanischen Exil gelang es ihr erst Jahre später vermittels der Literatur und Philosophie wieder zur wissenschaftlichen Arbeit zurückzukehren. So brachte sie in den siebziger Jahren ihr siebenbändiges Hauptwerk »Der preußische Staat und die Juden« zum Abschluss. Marina Sassenberg porträtiert die »große alte Dame« der deutsch-jüdischen Geschichtswissenschaft.

      Apropos Selma Stern