Die Anmerkung beleuchtet, wie die Liebe Konventionen und Gesetze überwindet und damit Treulosigkeit und Liebesverrat thematisiert. Sie bietet einfühlsame und überraschende Interpretationen von Liebesgeschichten in der Weltliteratur, u.a. von Boccaccio, Goethe und Vergil.
»Küsse sind das, was von der Sprache des Paradieses übriggeblieben ist.« Joseph Conrad Glück und Unglück liegen im Leben, in der Liebe und in der Literatur dicht beieinander, und oft nimmt das Schicksal nach dem entscheidenden Moment, dem Kuss, einen neuen Verlauf. Peter von Matt erzählt von ersten, einzigen, maßlosen, zaghaften, irrtümlichen, innigen und imaginierten Küssen in Werken von Gottfried Keller, Heinrich von Kleist, Anton Tschechow, Virginia Woolf, F. Scott Fitzgerald und anderen. Auch dem leidenschaftlich verzweifelten Kuss eines Mörders bei Marguerite Duras spürt er nach. Der Literaturenthusiast entfaltet dabei einen weit gespannten Kosmos der Liebe und des Schicksals in der Weltliteratur und knüpft daran eine Fülle Erhellendes und Überraschendes – nicht zuletzt über die Autoren und ihre Zeit.
»Niemand weiß, was ein Gedicht ist«, beginnt dieses Buch, »aber alle wissen ganz genau, warum eigentlich keine mehr geschrieben werden dürften.« Da sie aber trotzdem noch geschrieben werden, und zwar in großer Zahl und wunderbarer Vielfalt, muß sich in ihnen etwas ausdrücken, das durch nichts zu ersetzen ist. Peter von Matt führt uns vor, wie und mit welchem Genuß man Gedichte lesen kann. Hier zeigt sich wieder seine staunenswerte und beglückende Fähigkeit, dem Leser gewissermaßen vorzulesen: ob es sich um die Sonette Shakespeares handelt oder Ernst Jandls Gedichte, um Goethe oder Trakl, unter seiner klugen Anleitung entfalten die Texte ihre verborgensten Absichten – und ihre durch keine noch so schäbige Realität verletzte Schönheit. »Sollten Sie mich fragen, wen ich heute für den bedeutendsten Schriftsteller in der deutschen Schweiz halte – ich zögerte keinen Augenblick und sagte: Es ist Peter von Matt.« Marcel Reich-Ranicki
Intrigen gehören zu unserer Zivilisation, und das schon seit Adam und Eva. Peter von Matt hat sich dieses Phänomens angenommen und führt uns die zahlreichen Facetten der Intrige anhand von wunderbaren Beispielen aus der Weltliteratur vor: das Kuckucksei und das Trojanische Pferd, Lady Macbeth und die Marquise de Merteuil, der durchtriebene Fuchs, Mr. Ripley und viele mehr. Es geht um die Täter, ihre Helfer und die Opfer und das Wesen der Intrige. Und dabei erklärt Peter von Matt auch gleich noch das Wesen ihres Hauptakteurs: des Menschen.
Lyrik lesen! Sechzig Gedichte, vom Mittelalter bis zur Gegenwart, von Klassikern wie Goethe, Heine, Hölderlin oder Brecht ebenso wie von kaum bekannten Dichtern. Elegant bringt Peter von Matt die Texte zum Leuchten mit einer geschliffenen Interpretation, die nicht mehr Lektürezeit in Anspruch nimmt als das jeweilige Gedicht. So wird der Leser unangestrengt mit den jeweiligen Besonderheiten vertraut gemacht, blendend unterhalten und nicht zuletzt zu eigenen Deutungen angeregt.
Als reiches Bukett sind hier die Schweizer Gedichte des Jahrhunderts versammelt: Die zeitliche Folge reicht von Gottfried Keller bis Raphael Urweider, die alphabetische von Hans Arp bis Albin Zollinger - in einer Anthologie, die als Klassiker in die Hausapotheke jedes guten Bücherregals gehört, auf den Geburtstagstisch des gelegentlichen Lesers ebenso wie auf den des anspruchsvollen Spezialisten.
Eine kleine Literaturgeschichte der Schweiz: Mit dem Handwerkszeug des Literaturwissenschaftlers, dem politischen Bewußtsein des Citoyen und in eleganter Sprache schlägt Peter von Matt den Bogen von Wilhelm Tell bis Fritz Zorn, von Lavater bis Peter Bichsel und führt vor Augen, wie eng Literatur und Geschichte der Schweiz verbunden sind.
Peter von Matt hat die Geschichten und Tragödien um mißratene Kinder von der Antike über das Mittelalter bis in unsere Zeit neu gelesen und interpretiert: unter ihnen Antigone und Meier Helmbrecht, den Prinzen von Homburg und König Lear, Gestalten der Droste und Kafkas, Marieluise Fleißers und Elfriede Jelineks. Immer neu, immer anders erscheint das Konfliktfeld, immer gleich die heftigen Gefühle der Beteiligten.
Peter von Matt hat in seinem - gelehrten und unterhaltsamen - Buch eines der ältesten und gleichzeitig aktuellsten Themen der Menschheits- und Literaturgeschichte aufgegriffen: den Liebesverrat. Von der antiken Erotik bis zu Boccaccios Reich der Sinnenfreuden, von der schmachtenden Liebesdichtung bis zur bürgerlichen Ehe verfolgt er die Spuren der maßlos Liebenden und maßlos Enttäuschten, der Gehörnten und Verführer aus Passion, die atemlos die Verhältnisse wechseln.