In einer retrospektiven empirischen Analyse wird die Integration von Grundlagen- und Anwendungsforschung in der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR rekonstruiert. Zugleich werden die Voraussetzungen und die kognitiven Rückwirkungen dieser Integration in den industrierelevanten Disziplinen diskutiert. Autoren: Jochen Gläser ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Werner Meske ist Forschungsgruppenleiter am WZB.
Jochen Gläser Knihy




Viele sozialwissenschaftliche Untersuchungen beruhen auf Rekonstruktionen von Situationen oder Prozessen. Das Lehrbuch vermittelt anhand zweier Beispieluntersuchungen anwendungsbereites Wissen über alle Phasen solcher rekonstruierender Untersuchungen und stellt je eine Erhebungs- und eine Auswertungsmethode ausführlich vor. Die Interviewpartner werden als Experten aufgefasst, die über spezifisches Wissen über die zu rekonstruierenden Sachverhalte verfügen. Die qualitative Inhaltsanalyse ermöglicht eine systematische Extraktion relevanter Informationen aus den Interviews und ist zugleich offen für nicht erwartete Befunde. Mit Lernfragen nach jedem Kapitel und einer übersichtlichen Gliederung eignet sich das Buch als praxisorientierte Einführung.
Wissenschaftliche Produktionsgemeinschaften
Die soziale Ordnung der Forschung
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Wissenschaftliche Gemeinschaften produzieren aufeinander aufbauende Beiträge, obwohl ihre Mitglieder nur unvollkommen übereinander informiert sind. Jochen Gläser erklärt dieses Phänomen damit, dass einzelne Wissenschaftler zwar autonom forschen, sich aber in ihren Entscheidungen am gemeinsamen Arbeitsgegenstand orientieren. Er rekonstruiert die Entstehung dieses Mechanismus in der Zeit der wissenschaftlichen Revolution des 16. und 17. Jahrhunderts und beschreibt sein Wirken in den Produktionsgemeinschaften des 21. Jahrhunderts.