Cecily Corti hat ein wunderbares, ein großes Werk geschaffen: VinziRast – ein Projekt für obdach- und heimatlose Menschen. Was hat sie dazu bewogen, an genau dieser Stelle aktiv zu werden? Welche Anteile entdeckt sie in sich selbst, die sie mit Obdachlosen verbindet? Einsamkeit, Orientierungslosigkeit, oder eben Heimatlosigkeit? Die Heimat in sich selbst zu finden ist eines ihrer heilsamen Credos. Einen Schritt vor den anderen setzen, scheitern, hinfallen, wieder aufstehen, Hindernisse meistern, Umwege gehen – all das hat Cecily Corti immer wieder an sich und anderen erlebt. Entlang ihrer eigenen wechselvollen Lebensgeschichte, die oft von Verlust und Scheitern, von Mut und Neubeginn geprägt war, geht sie dem Menschsein auf den Grund: Wer bin ich jenseits der Erziehung, der Tradition? Jenseits der gesellschaftlichen Normen und Strukturen? In Zusammenarbeit mit Jacqueline Kornmüller ist ein Buch entstanden, in dem Cecily Corti nicht nur ihren ungewöhnlichen Lebensweg erzählt, sondern auch einen wichtigen Impuls setzt: Letztlich geht es um die Entscheidung nicht untätig bleiben zu wollen, Empathie zu leben, selbst einen Beitrag zu leisten für eine erneuerte Gesellschaft.
Jacqueline Kornmüller Knihy




Museum der Träume
- 333 stránek
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Die großen Themen der Kunst sind zeitlos. Die Regisseurin Jacqueline Kornmüller und der Schauspieler und Dramaturg Peter Wolf haben zeitgenössische Schriftsteller eingeladen, zu einem Meisterwerk der Kunst aus der Gemäldegalerie desm KHM einen Text zu schreiben. Sie machen damit die Aktualität eines Bildes, die Verstörung, den Reichtum seiner Erzählkraft wieder spürbar und lebendig. Dieses assoziative Herangehen an die Bilderwelt, frei von akademischen Formalismen, eröffnet völlig neue und packende Zugänge zur Malerei. Es ist ein ganz und gar heutiger Blick, mit dem AutorInnen wie Elfriede Jelinek, Peter Handke, Josef Winkler, Clemens Setz oder Peter Esterházy den Gemälden von Pieter Bruegel, Diego Velázquez oder Peter Paul Rubens begegnen. Sie schreiben über das, was sie momentan beschäftigt. Die Bilder beginnen zu sprechen, bekommen eine Stimme. Und gewinnen in der Gegenüberstellung mit ausgewählten World-Press-Foto-Meisterwerken plötzlich eine fast atemberaubende Relevanz.
Demokratie ist eine kostbare Errungenschaft. Im 21. Jahrhundert ist die Demokratie, die so stabil in unserer Gesellschaft verankert schien, zum gefährdeten Gut geworden. In diesem Buch reflektieren acht SchriftstellerInnen über den Zustand unserer Demokratie: Vergangenes wird zutage gefördert, Gegenwärtiges benannt, Zukünftiges entworfen. Wenn Christine Nöstlinger vor der Wiederkehr faschistischer Strukturen warnt, Paulus Hochgatterer ein Flüchtlingskind im Auffanglager Krumpendorf singen lässt und Juli Zeh von einem Ende der Käpt’n-Ego-Mentalität träumt, wird deutlich, dass Demokratie das Handeln eines jeden Einzelnen braucht. Im Herzen der Demokratie war eine freundliche Übernahme des österreichischen Parlaments durch das bekannte Regie-Duo wenn es soweit ist: 15.000 Menschen sahen die Performances in den Räumen eines offenen Parlaments, deren Herzstück literarische Texte waren.
Ganymed Boarding
- 112 stránek
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'Ganymed Boarding' lautet der Titel des Beitrags, den Paulus Hochgatterer zu Correggios Meisterwerk 'Entführung des Ganymed' verfasst hat. Sowohl Titel als auch Text sind symptomatisch für diesen Text-Bild-Band: Der genaue, sensible Blick von 17 renommierten zeitgenössischen AutorInnen auf die Alten Meister der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien eröffnet neue Sichtweisen und Interpretationen. So wird Kunst lebendig und heutig, werden die Werke und die darin Porträtierten zu 'Bündnispartnern – über die Jahrhunderte hinweg' (Franz Schuh). Anders als jede kunsthistorische Interpretation schafft Literatur einen unmittelbareren, einen fantasievolleren und emotionaleren Zugang zum Dargestellten. Wer Angelika Reitzers Text 'Ein Kind seiner Zeit' liest, den wird Hieronymus Boschs Darstellung eines Kindes mit Laufstuhl und Windrad nie wieder gleichgültig lassen. Und nicht zuletzt Elfriede Jelineks Beitrag 'Prinzessinnen! Brennendes Unterholz!' macht deutlich, dass DiegoVelázquez' Infantinnen auch heute noch brandaktuell sind. Mit Porträtfotos der AutorInnen in unmittelbarer Umgebung der von ihnen beschriebenen Werke von Helmut Wimmer.