"Im Wirtshaus ist heut Maskenball"
Bilderbuch für Klaus-Dieter und Gerdi, 1942
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Faksimile mit Begleitheft im Schmuckschuber. Aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs waren bislang nur wenige Zeugnisse von Marieluise Fleißers Leben bekannt. Klaus Gültig, der Neffe der Autorin, entdeckte in ihrer ehemaligen Wohnung ein liebevoll gestaltetes Bilderbuch im Folio-Format, das offenbar aus dem Jahr 1942 stammt. Es war für seine kleinen Neffen Klaus-Dieter und Gerd bestimmt, erreichte sie jedoch nie. Das Album enthält eine kunstvolle Collage von Figuren, die Fleißer aus Modezeitschriften ausgeschnitten und mit kleinen Landschaftsrequisiten zu spielerischen Handlungen zusammengestellt hat, ergänzt durch witzige Gelegenheitsverse. Obwohl das Bilderbuch einen privaten Charakter trägt, bietet es einen Kontrapunkt zum düsteren Alltag der Kriegs- und Nazi-Zeit, in der Fleißer von der literarischen Öffentlichkeit abgeschnitten war. Die Publikation legt das Album als Faksimile in originaler Größe vor, ergänzt durch ein Beiheft mit Erinnerungen von Klaus Gültig und biographischen Kontexten von Eva Pfister. Annette Hülsenbeck beleuchtet Fleißers Interesse an Mode und rekonstruiert die Herkunft der Collage-Elemente. Das Album wurde erstmals auf dem Erlanger Poetenfest Ende August 2014 vorgestellt. Marieluise Fleißer (1901-1974) war eine bedeutende Autorin, deren Werke in der Zeit des Nationalsozialismus verfemt wurden. Nach Jahren der Stille erlebte ihr Werk 1964 eine Wiederentdeckung. Der Herausgeber Karl Manfred Fischer war pe






