Kunst und Waffen
Das militärische Ritual der Raketenbemalung
Das militärische Ritual der Raketenbemalung
Die Peenemünder Fernwaffenprojekte als Teil des deutschen Rüstungssystems
Peenemünde war von 1936 bis 1945 ein Rüstungszentrum enormen Ausmaßes. Auf einer Fläche von 25 km² arbeiteten bis zu 12.000 Menschen gleichzeitig an Fern- und Präzisionswaffen, davon etwa 2.000 Wissenschaftler und Ingenieure. Außergewöhnlich hohe Finanzmittel wurden in den Aufbau und Betrieb dieses Großforschungszentrums investiert. Revolutionäre Innovationen bis hin zu technischen »Wundern« sollten einen Rüstungsvorsprung schaffen, durch den der Eroberungs- und Vernichtungskrieg des Deutschen Reiches trotz offensichtlicher militärischer und volkswirtschaftlicher Unterlegenheit zu gewinnen sei. Die Autoren untersuchen den Standort Peenemünde als Teil eines reichsweiten militärisch-politisch-industriell-akademischen Komplexes und ordnen ihn in das deutsche Rüstungssystem ein.
Die Großraketen von Peenemünde wurden ursprünglich in Kummersdorf entwickelt, südlich von Berlin. Dort befand sich seit 1875 das größte deutsche Erprobungszentrum für neue Waffen, es war ein Schnittpunkt von Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Militär. Vor dem Umzug 1937 nach Peenemünde entwickelten Ingenieure dort erste Triebwerke für Flüssigkeitsraketen. Das Projekt war Teil des deutschen Rüstungssystems, das während des Zweiten Weltkrieges bis ins Extrem getrieben wurde. Hier entstanden die Waffen für den Totalen Krieg. Der Begleitband zur Sonderausstellung im Historisch-Technischen Museum Peenemünde dokumentiert die nahezu vergessene Geschichte von Kummersdorf. Mit zahlreichen historischen und heutigen Fotos werden die damaligen Arbeitsorte und die überlieferten Fundstücke der Erprobungen in Kummersdorf und Peenemünde gezeigt sowie in ihren historischen Kontext eingeordnet.
Der Ausstellungskatalog thematisiert die verschiedenen Formen der Himmelsbeobachtung in Kulturgeschichte und Wissenschaft und präsentiert in neun Kapiteln Objekte aus westlichen und östlichen Kulturen, vom alten Ägypten bis zur Gegenwart. Er fragt, wie Wissenschaftler, Künstler und Laien das Gesehene am Himmel interpretierten. Die Exponate stammen aus den Tübinger Universitätssammlungen und umfassen unter anderem das weltweit einzige Weltraumteleskop, das aus dem All zurückgeholt wurde, das Grimm’sche Mondgemälde, den ägyptischen Sargdeckel des Idi mit einer seltenen Sternenuhr, einen Teil des berühmten Ensisheimer Meteoriten von 1492 sowie das Kunstwerk Luzidizi von Philip Loersch. Diese Objekte aus verschiedenen Epochen beleuchten die Facetten der menschlichen Auseinandersetzung mit dem Kosmos und die reiche Geschichte der Astronomie in Tübingen, vertreten durch Namen wie Stöffler, Schickard, Kepler und Bohnenberger. Der zweite Teil des Katalogs enthält Beiträge zu Themen wie der Tübinger Weltraum-Astronomie, altägyptischen Sternuhren und der Astrologie in der Romantik. Der Katalog ist reich bebildert, umfasst 298 Seiten und bietet einen tiefen Einblick in die kulturellen und wissenschaftlichen Perspektiven auf den Himmel.
Kybernetik in der Bundesrepublik: die Debatte über die Technisierung des Menschen. Der amerikanische Mathematiker Norbert Wiener prägte 1948 den Begriff der »Kybernetik« als Lehre von Kommunikations- und Regelprozessen. Entscheidend war für ihn, dass diese Prozesse gleichermaßen in Organismen wie in Maschinen ablaufen. Die Kybernetik analysiert demnach die Nachrichtenverarbeitung in Organismen, als wären sie Computer, und konstruiert Computer nach dem Vorbild von Organismen. Die Kybernetik entwickelte sich seit den 1950er Jahren zu einer Modewissenschaft. Philipp Aumann schildert ihre Entstehung und Entwicklung in der Bundesrepublik. Zentral ist dabei die Frage nach der Interaktion von Kybernetik und Öffentlichkeit. Auch in öffentlichen Debatten über Technisierung des Menschen und Vermenschlichung der Technik weckte sie Erwartungen in geradezu mythischer Dimension. Konkret angewendet wurde sie als Theorie für Bildungstechnik, Automatisierung und politische Planung besonders in den 1960er Jahren. Bis heute liefert sie technische und geistige Grundlagen für die Verschmelzung von Mensch und Maschine. Ausgezeichnet mit dem Preis der Georg-Agricola-Gesellschaft zur Förderung der Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik e. V. 2009 und mit dem Publikationspreis des Deutschen Museums in München für die beste wissenschaftliche Veröffentlichung des Jahres 2009. Link: Deutsches Museum in München
Wie wird eine Ausstellung zum Erfolg? Ob es um Kunst, Alltagsgegenstände oder historische Ereignisse geht: Eine Ausstellung zu konzipieren und zu realisieren, ist ein kreativer Akt und eine organisatorische Herausforderung. Dieses Buch vermittelt die Grundlagen der Ausstellungstheorie und gibt Anleitungen für die Praxis – vom Konzept über die Objektarbeit bis hin zu Finanzierung und Pressearbeit. Für die zweite Auflage wurde das Buch aktualisiert und um neue Hinweise zum Projektmanagement erweitert.