Knihobot

Bernhart Jähnig

    7. říjen 1941
    Schöffenbuch der Kulmer Stadtfreiheit 1407 - 1457
    Preußenland und Preußen - Polyzentrik im Zentralstaat 1525-1945
    Zur Siedlungs-, Bevölkerungs- und Kirchengeschichte Preußens
    Kirche und Welt in der frühen Neuzeit im Preussenland
    Preussen und Livland im Zeichen der Reformation
    Preußenland, Kirche und Reformation
    • Preußen und Livland (die heutigen Staaten Estland und Lettland) gehörten zu den ersten Gebieten in Europa, auf die der von Wittenberg ausgehende reformatorische Funke übersprang, schon ab den Jahren 1522/23, und die sich nach Martin Luthers Bruch mit dem Papsttum der neuen Lehre zuwandten. Luther war erstaunt und erfreut über die rasche dortige Verbreitung seiner Predigt: „Und siehe die Wunder, nach Preußen eilt in voller Fahrt und mit vollen Segeln das Evangelium. Das Evangelium geht auf und schreitet fort in Livland, so wunderbar ist Christus“. Der Vergleich zeigt freilich, dass die Reformation unter ganz unterschiedlichen verfassungspolitischen Voraussetzungen in die beiden Länder am östlichen und südöstlichen Rand der Ostsee eindrang und sich durchsetzte. In Preußen gaben der Landesherr, der Hochmeister des Deutschen Ordens und seine geistliche Korporation, und die Bischöfe ihren bisherigen geistlichen Stand auf und schlossen sich im Einvernehmen mit Adel und Städten nach rascher Entscheidungsfindung innerhalb von drei Jahren der Reformation an. Der Deutschordensstaat wurde in ein weltliches evangelisches Herzogtum umgewandelt, es entstand das erste evangelische Territorium mit einer eigenen evangelischen Landeskirche im deutschen Sprachraum. In Livland stießen die reformatorisch gesinnten großen Städte mit Riga und Reval (Tallinn) an der Spitze auf den Widerstand der geistlichen Landesherren, des Deutschen Ordens, des Erzbischofs von Riga und der vier Bischöfe, die ihre Landesherrschaften nicht aufzugeben gedachten. Altkirchliche und reformatorische Kreise rangen jahrzehntelang hartnäckig auf den allgemeinen Landtagen und innerhalb der einzelnen Territorien miteinander, bis die Anhänger des neuen Glaubens mit ihren evangelischen Auffassungen allgemeine Anerkennung gefunden hatten. Das Aufkommen und die Verbreitung von Luthers Lehren stellten Landesherren, Stände und Untertanen vor die Frage nach ihrer grundsätzlichen Orientierung in der drohenden Kirchenspaltung. Die zehn Aufsätze des Bandes untersuchen, wie sich Preußen und Livländer in dieser Umbruchsituation der 1520er bis 1560er Jahre verhielten, wie sie auf die kirchliche Herausforderung reagierten, von welchen Überlegungen sie sich dabei leiten ließen und wie dadurch eine neue kirchliche und weltliche Ordnung unter evangelischen Vorzeichen entstand.

      Preussen und Livland im Zeichen der Reformation
    • Der brandenburg-preußische Staat der Neuzeit entstand aus mehreren Zentren, wobei der Fokus auf Preußen seit dem 18. Jahrhundert liegt. Nach einer territorialgeschichtlichen Einführung von Bernhart Jähnig wird das Thema in vier Sektionen behandelt. In der ersten Sektion „Landesherr und Staatsverwaltung“ zeigt Christian Gahlbeck die Bedeutung der Neumark im 16. Jahrhundert. Sonja Köntgen berichtet von der Verurteilung einer preußischen Gutsherrin 1750 wegen Misshandlung ihrer Untertanen. Eva Bösch-Supan stellt das staatliche Bauwesen in Ost- und Westpreußen im 19. Jahrhundert vor. Sektion 2 „Wirtschafts- und Infrastrukturen“ behandelt Preußens Entwicklung zur wirtschaftlichen Großmacht. Herbert Liman präsentiert den Bromberger Kanal, während Jan Musekamp die Bedeutung der Ostbahn untersucht. Lutz Oberdörfer geht ausführlich auf den „Verband Ostdeutscher Industrieller“ ein. In Sektion 3 „Residenzlandschaften“ analysiert Wulf D. Wagner die Jagd- und Lustschlösser, und Molly Taylor-Poleskey vergleicht die Hofstaatsversorgung des Großen Kurfürsten. Sektion 4 „Kulturpolitische Aspekte“ beleuchtet die kritische Einstellung der Königsberger Dichter um 1800 zur Universität. Manfred Komorowski präsentiert den Bearbeitungsstand der Königsberger Studenten von 1829 bis 1921/22. Nadežda Ermakova zeigt das Ansehen der Gelehrtenfamilie Hagen-Bessel-Neumann, während Stefan Samerski die Bedeutung des Kulturkampfs für die östlichen Provinzen her

      Preußenland und Preußen - Polyzentrik im Zentralstaat 1525-1945
    • Wie konnte vor allem deutschsprachige Literatur im Deutschen Orden, einem Ritterorden, entstehen oder aufgenommen werden? Das vorliegende Buch untersucht das Thema in drei Gruppen – unter „Grundlagen“ wird besonders gefragt, wer im Orden lesen konnte und wollte und wer das Entstehen von Literatur veranlasst hat. Mittelalterliche Buchbestände werden nach ihrer Aufzeichnung in Inventaren vorgestellt und interpretiert. Unter „Geistliche Dichtung“ geht es um wesentliche Beispiele von Nachdichtungen biblischer Texte, die zumeist von außerhalb übernommen wurden. Im Mittelpunkt stehen Überlieferungen ('Väterbuch'; Heinrich von Hesler), die Gestaltung von Texten (Philipps 'Marienleben'; 'Hiob') und ein Textvergleich (Tilo von Kulm). Unter „Historiographie“ drehen sich die Beiträge zunächst um die lateinischsprachigen Anfänge im 13. Jahrhundert, sodann um die vornehmlich von Ordensbrüdern verfassten deutschsprachigen Texte aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Der Schwerpunkt liegt auf überlieferungsgeschichtlichen, literarischen und theologischen Gesichtspunkten; vor allem auf Peter von Dusburg und Nikolaus von Jeroschin.

      Neue Studien zur Literatur im Deutschen Orden
    • Der Band behandelt in ausgewählten Aufsätzen die Brückenfunktion der Stadt Memel (Klaipeda) und ihres Umlands zum benachbarten baltischen Raum seit der Deutschordenszeit. Ein archäologischer Beitrag gibt einen Überblick über die Stadtentwicklung bis ins 18. Jahrhundert. Während der Ordenszeit waren die militärischen Überfälle der Litauer bestimmend; zur Zeit von Herzog Albrecht im 16. Jahrhundert spielten die Beziehungen nach Livland eine große Rolle. Nur eine zweitrangige Bedeutung hatte der Hafen von Memel im Ostseehandel. Das kirchliche Leben sowie die Aufnahme literarischer Werke lassen etwas über das Selbstverständnis der deutschen und litauischen Bewohner dieser Region erkennen. Von der kirchlichen Lage in der früheren Neuzeit geht der Blick in eine lutherische Landgemeinde nach dem Zweiten Weltkrieg. Übersetzungsprobleme werden am Werk von Hermann Sudermann erörtert, während in der mystischen Lyrik von Fritz Kudnig sich die Liebe vor allem zur Kurischen Nehrung widerspiegelt. Weitere Beiträge sind der politischen Lage des Memelgebiets zwischen den Weltkriegen gewidmet. Es geht um die Schwierigkeiten, die die Siegermächte des Ersten Weltkriegs hatten, die deutsch-litauischen Verhandlungen um die Neugestaltung der Memelschifffahrt sowie das Memelstatut und die Verfassungskrise in ihrer internationalen Verflechtung 1931/32.

      Memel als Brücke zu den baltischen Ländern