Bernhard Steinmann Knihy





Die mykenische Kultur gilt als erste Hochkultur auf dem europäischen Festland. Auf der griechischen Halbinsel Peloponnes und in Mittelgriechenland erlebte sie ihren Höhepunkt zwischen 1600 und 1200 v. Chr. Heinrich Schliemann entdeckte ab 1874 durch seine Ausgrabungen in Mykene, Tiryns und Orchomenos diese prähistorische Kultur. Namen gebend war Mykene mit seinen reichen, aus den Schachtgräbern stammenden Goldfunden. Die mykenische Zeit, so glaubte man anfangs, war die Epoche der sagenhaften Helden und Könige aus den Epen Homers. Aber waren Mykenes Zyklopenmauern mit dem weltberühmten Löwentor wirklich die Burg Agamemnons, der die Griechen in den Krieg gegen Troja führte? Der Katalog zur Ausstellung im Badischen Landesmuseum gibt einen neuen und profunden Überblick über Mythos und Wirklichkeit der mykenischen Kultur. Reich bebildert: mehr als 350 erstmals der Öffentlichkeit präsentierte Funde illustrieren anschaulich Entwicklung und Kunst der mykenischen Ägäis.
Die Waffengräber der ägäischen Bronzezeit
Waffenbeigaben, soziale Selbstdarstellung und Adelsethos in der minoisch-mykenischen Kultur
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Bernhard Steinmann widmet sich in seiner Untersuchung Waffengräbern der minoischen und mykenischen Hochkulturen aus dem 20. bis 12. Jahrhundert v. Chr. Zu den typischen Grabbeigaben gehören hier vor allem Waffen, die das Interesse der Elite spiegeln, ihre kriegerische Tüchtigkeit zu betonen. Neben der formalen Betrachtung der Waffen allgemein wird die Architektur der Grabanlagen analysiert und auch die nichtmilitärischen Grabbeigaben werden in einen gesamtkulturellen Kontext gestellt. Dabei zeigt sich, dass Waffengräber zum traditionellen Brauchtum des griechischen Festlands gehörten. Auf Kreta hingegen fehlen Waffengräber bis zur Zerstörung der minoischen Paläste um 1450 v. Chr. fast völlig, erst danach finden sie sich in großer Anzahl, was dafür spricht, dass die Insel von festländischen Griechen erobert wurde. Auch nach der Etablierung der mykenischen Paläste wurde die Grabsitte kontinuierlich fortgeführt und noch nach deren Fall um 1200 v. Chr. weiterpraktiziert. Steinmann zeigt in seiner Studie, dass die Waffenbeigabe im Grab sowie das Kriegswesen allgemein eine wichtige Rolle für die Selbstdarstellung der festländisch-mykenischen Oberschicht spielte, was auch die Beliebtheit des Themas in der Kunst belegt. Militärische Tüchtigkeit war ein identitätsstiftendes Element adeliger Lebensführung, das im Grabbrauch seine Entsprechung fand.
Im Zentrum der Macht
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