Dietmar Goltschnigg Knihy






Wolfgang von Weisl: Schauspiel und Roman im Zeichen des modernen politischen Zionismus
Erlöser; Der Anfang der Wandlung Israels
Der Band prasentiert zwei von dem Wiener Zionisten Wolfgang von Weisl verfasste historisch-fiktionale Werke: das Schauspiel Erloser und den Roman Der Anfang der Wandlung Israels, deren Zentralfiguren, Simon Bar Kochba und der aus Russland nach Palastina eingewanderte Joseph Trumpeldor, als glorifizierte Nationalhelden und Martyrer bis heute im kollektiven Gedachtnis Israels gegenwartig sind. Das antike Schauspiel stellt den sogenannten "Zweiten Judischen Krieg" (132-135 n. Chr.) gegen die heidnischen Romer und die mit den Besatzern kollaborierenden "Judenchristen" dar, wahrend der moderne Roman die bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den judischen Kolonisten und den arabischen "Eingeborenen" Palastinas in der dritten Alija (1919-1923) schildert.
Böhmische Juden auf Wanderschaft über Prag nach Wien
Charlotte von Weisls Familiengeschichte. Text, Kontext, Kommentar, Analyse
- 302 stránek
- 11 hodin čtení
Böhmische Juden auf Wanderschaft über Prag nach WienDer Band präsentiert eine 1931/32 von Charlotte Weisl verfasste jüdische Familiengeschichte, die über sieben Generationen und drei Jahrhunderte bis zum Dreißigjährigen Krieg zurückreicht. Die Wanderschaft böhmischer Juden beginnt in kleinen Landgemeinden und führt über Prag nach Wien, wo der jüdische Emanzipations- und Assimilationsprozess durch die persönliche Begegnung mit dem Zionismus in der Gestalt Theodor Herzls eine neue Wendung nimmt. Der Erste Weltkrieg und der sich bereits bedrohlich abzeichnende Eintritt in das „Zeitalter Hitlers" sind die weiteren einschneidenden politischen Ereignisse. Der Band enthält den kommentierten Text, eine ausführliche monographische Einleitung sowie eine Zeittafel, die einen Überblick über das politische, sozial- und kulturgeschichtliche Umfeld vermittelt.
Wolfgang von Weisl
Der Weg eines österreichischen Zionisten vom Untergang der Habsburgermonarchie zur Gründung des Staates Israel. Texte und Kontexte, Analysen und Kommentare
- 590 stránek
- 21 hodin čtení
Der gebürtige Wiener Wolfgang von Weisl (1896-1974) ist der bedeutendste und radikalste revisionistische Zionist österreichischer Herkunft. Er hat nach dem Ersten Weltkrieg mit enormem, vielfältigem und auch militantem Einsatz als Politiker, Arzt, Offizier, Ökonom, Kolonist, Vortragender, Schriftsteller und Journalist an der Wegbereitung eines unabhängigen jüdischen Staates in Palästina mitgewirkt. Sein Lebenswerk, seine Autobiographie und seine zahlreichen politischen und literarischen Schriften – Zeitungsartikel, orientalische Sach- und Reisebücher, medizinische und religionspsychologische Abhandlungen, Gedichte, erzählende und dramatische Texte – sind bisher noch unerforscht. Diese vom Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) geförderte, kommentierte und ausführlich monographisch eingeleitete Edition der beiden autobiographischen Texte Wolfgang von Weisls, „Lang ist der Weg ins Vaterland“ und „Der Weg nach Latrun“, leistet einen ersten grundlegenden Beitrag zu diesem Forschungsdesiderat.
Um die gesamtkulturelle Bedeutung des Mensch-Tier-Verhältnisses ermessen zu können, muss der kultur- und religionshistorische Blick in die Tiefe der Geschichte eindringen und insbesondere auch den Traditionen der Tierhaltung in den einzelnen Weltreligionen Beachtung schenken. Der von Goltschnigg und Müller-Kampel herausgegebene Aufsatzband verfolgt die kulturhistorischen Spuren des Verhältnisses von Mensch und Tier und entdeckt dabei nicht selten Chiffren einer „humaneren, partnerschaftlicheren“ Praxis. Kulturwissenschaftliche Perspektiven werden in den einzelnen Aufsätzen darüber hinaus mit ethischen, medizinischen und (tier-)rechtlichen Fragen verknüpft, so dass ein umfassendes Panorama entsteht.
Die Fackel ins wunde Herz
Kraus über Heine. Eine "Erledigung"? Texte, Analysen, Kommentar
Der Band leistet einen zentralen Beitrag zur weiblichen, universalgelehrten judischen Intelligenz Wiens der Zwischenkriegszeit am Beispiel Marianne Beths, Osterreichs erster promovierter Orientalistin und Juristin, erster niedergelassener Rechtsanwaltin und Strafverteidigerin, einer Ikone der internationalen burgerlich-liberalen, akademischen Frauen- und Friedensbewegung, der ersten und einzigen Frau, die in Anerkennung ihrer Forschungsleistungen 1930 im Alter von 40 Jahren mit dem Preis der Berliner Kant-Gesellschaft, des weltweit grossten Philosophenverbands, ausgezeichnet wurde. Als Quellenmaterial des Bandes dienen zahlreiche neu entdeckte, wissenschaftliche und journalistische Beitrage Marianne Beths zur Rechts- und Kulturwissenschaft (Psychologie, Soziologie, Philosophie, Kriminologie, Orientalistik, Theologie, Ethnologie, Anthropologie), die hier erstmals ediert, kommentiert und interdisziplinar untersucht werden, unter Mitwirkung renommierter Gelehrter aus den genannten Fachbereichen.
Wege des Deutschen
Deutsche Sprache und Germanistik-Studium aus internationaler Sicht
- 475 stránek
- 17 hodin čtení
Der Band versammelt die Vorträge des Grazer Humboldt-Kollegs „Wege des Deutschen“ und bietet 47 Beiträge aus 27 Ländern, die den Auf- und Abschwung der deutschen Sprache thematisieren. Die Autoren reflektieren historische Rückblicke sowie die Zukunftschancen des Deutschen und beleuchten sprach- und literaturwissenschaftliche, didaktische und komparatistische Fragestellungen in Lehre und Forschung. Es wird das Deutsche als nationale und internationale Wissenschafts-, Kultur- und Fachsprache betrachtet, einschließlich seiner Rolle als Fremd- und Zweitsprache. Eine „realistische Sprachwissenschaft“ wird gefordert, die die Verbindung zwischen Sprache und Inhalt nicht aus den Augen verliert. Themen wie die Dialektik der „Vielfalt des Deutschen“ und der „Einfalt von Curricula“, empirisch-statistische Motivationen zur Erlernung des Deutschen sowie interkulturelle Aspekte der Sprachvermittlung werden diskutiert. Auch die Produktion deutschsprachiger Texte von immigrierten AutorInnen und die ambivalente Verwendung des Deutschen bei Shoa-Überlebenden finden Erwähnung. Die Verbindung von „Inlands-“ und „Auslandsgermanistik“ wird als überwunden betrachtet; nationale und internationale Germanistik sind untrennbar. Der internationale Stellenwert des Deutschen und des Germanistik-Studiums hat sich qualitativ stabilisiert, während die Frage der Sprachenvielfalt in einer globalisierten Welt offen bleibt.
Karl Kraus im Urteil literarischer und publizistischer Kritik
Texte und Kontexte, Analysen und Kommentare - - Band 1: 1892 - 1945
Karl Kraus ist ein multimediales „Ereignis“ der Wiener Moderne, dessen literarische, kulturelle und politische Wirkung weit über Österreich hinausstrahlt. Bislang fehlte ein wissenschaftliches Werk, das die breite, vielfältige Resonanz des wortmächtigen Satirikers, Sprach- und Kulturkritikers von den Anfängen bis zur unmittelbaren Gegenwart monographisch und editorisch anhand öffentlichkeitswirksamer Texte verschiedenster, bekannter und weniger bekannter Autoren dokumentiert. Dieses Desiderat erfüllt Dietmar Goltschnigg mit seinem großangelegten Projekt, dessen erster Band die Kraus-Rezeption im Zeitraum von 1892 bis 1945 erfasst. Auf der Basis eines repräsentativen, mit ausführlichem Stellenkommentar versehenen Textkorpus (154 Beiträge von 114 Autoren) wird Kraus’ Wirkung in 15 Kapiteln dargestellt, deren thematische Schwerpunkte die kritische Auseinandersetzung mit den zeitgenössischen Jungwiener Autoren, Zionismus und Antizionismus, Judentum und Antisemitismus, Sittlichkeit, Kriminalität und Psychoanalyse, Krieg und Pazifismus, Karikatur und Plagiat, Sozialdemokratie, Austrofaschismus und Nationalsozialismus bilden. Der systematisierenden Erschließung des monographischen Darstellungsteils, der Textedition und des Kommentars dienen im Anhang eine Zeittafel, ein Register der Schriften von Kraus sowie ein Sach- und Personenregister.