Harry Friebel Knihy






Bildungsbeteiligung: Chancen und Risiken
Eine Längsschnittstudie über Bildungs- und Weiterbildungskarrieren in der „Moderne“
Das Buch erörtert die zentralen Fragestellungen: Wie sehen die „modernen“ Muster der Bildungsbiographien in Schule, Berufsausbildung und Weiterbildung aus, wie werden sie im Rahmen von sozialer Herkunft, Geschlechtsrollenzuweisung, Marktradikalität und biographischer Eigenleitung der Betroffenen gestaltet, und wie bewältigen die BildungsbiographieträgerInnen dieses Auf und Ab von Chancen und Risiken? Das Buch beschreibt typische Muster der Bildungsbeteiligung einer Generation, die Ende der 70er Jahre als „Kinder“ der Bildungsexpansion die allgemeinbildenden Schulen verließ und beim Übergang in die Berufsausbildung angesichts von Ausbildungsstellenknappheit und Massenarbeitslosigkeit eine gravierende Engführung ihrer Berufsbildungsperspektive erfuhr. Diese Generation der geburtenstarken Jahrgänge erlebte in einer in der Bundesrepublik Deutschland noch nicht dagewesenen Weise das Auf und Ab von Bildungsoptionen und Arbeitsmarktrestriktionen zugleich. Inzwischen ist diese schwierige Erfahrung, in den turbulenten gesellschaftlichen Verhältnissen eine eigene Bildungsidentität zu erwerben, zum Normalfall der Schulabgänger geworden.
Bildungsidentität
- 101 stránek
- 4 hodiny čtení
Inhaltsverzeichnis1. Schulwahl-, Berufswahl- und Weiterbildungsentscheidung; empirische Erfassung von Entscheidungsmustern.2. Bildungskarrieren als zusammenhängendes Ganzes.2.1 Verberuflichungs- und Familialisierungskarrieren.2.2 Berufswahlprozesse.2.3 Berufswünsche und Weiterbildung.3. Die großen Linien des Bildungsprozesses.4. Individualisierung und Institutionalisierung: Handlungsstrategien der Akteure, gatekeeper und soziale Strukturen.4.1 Weiterbildungskarrieren: zwischen „anything goes“ und „closed shops“.4.2 Gestaltungsarbeit des Bildungsprozesses.4.3 „gatekeeper“ und „gatecloser“.5. Fazit: Biographische Gestaltungsarbeit zwischen Optionen und Restriktionen.Literatur- und Quellenverzeichnis.Darstellung 1: Schulabschlußkohorte 1979, inter- und intragenerativer Wandel der Bildungsqualifikationen.Darstellung 2: Schulabschluß, inter- und intragenerativer Vergleich (mit Vater -Schulabschluß).Darstellung 3: Geschlechtsspezifische Qualifikationsund Erwerbsverläufe.Sechs Lebensverläufe — tabellarisch Zeittafeln zur Berufsausbildung und Erwerbstätigkeit, zur Familienbildung und sozialen Herkunft.
Inhaltsverzeichnis1. Einführung.2. Jugend in der Krise.3. Projektgruppe Weiterbildung Jugend der 80er Jahre: Berufsstart und Familiengründung.4. Wertewandel der Jugend — Kann sie sich Leistungsunlust leisten?.5. Ausbildungs- und Arbeitserfahrungen eines „Zukunftsberufs“ im Widerstreit — Am Beispiel der Chemikantenausbildung in der Großchemie.6. Lebensperspektiven, Lebensbewältigung Jugendlicher, junger Erwachsener — Der Stellenwert von „Wohnen“ für die Lebensgestaltung.
An den Nationalsozialismus erinnern
Entwicklung der Erinnerungskultur und zukünftige Perspektiven. Ein Essay
Was war der Holocaust damals und wie wirkt der Holocaust heute noch? Harry Friebel betrachtet den Themenkomplex „Erinnerungskultur“ aus einer interdisziplinären Perspektive und untersucht Motivationen, Bedeutungen und Interessenlagen auf verschiedenen Ebenen. Besondere Aufmerksamkeit wird der Wechselseitigkeit von Täter- und Opferperspektive innerhalb der NS-Diktatur und im Leben der Nachkommen in einer multikulturellen Moderne gewidmet. Abschließend diskutiert der Autor die Frage, wie eine Erinnerungskultur für die Zukunft aussehen kann.
Die Erziehung zur Männlichkeit sollte primär unter dem Aspekt ihrer Risiken betrachtet werden. Angesichts der Erschöpfung traditioneller patriarchaler Strukturen ist es notwendig, über die festgelegten phallischen Symbole hinauszuschauen. Männlichkeit hat durch feministische Kritik an Prestige verloren und sich selbst zum größten Risiko der modernen Menschheitsgeschichte gemacht. An die Stelle des alten Patriarchen, der ökonomische Macht mit Gewalt ausübte, ist die Gewalt des gefallenen Herren getreten. Dieser Mann, dem nicht mehr als eine absurde kulturelle Omnipotenz bleibt, setzt sich und andere in Gefahr, um wieder „Herr der Lage“ zu sein. Die Identitätsparole „sei nicht Nicht-Mann“ zwingt ihn, sich von allem Nicht-Männlichen abzugrenzen, was ihn unzulänglich und unzugänglich macht. Es besteht eine direkte Verbindung zwischen der sexuellen Ausbeutung von Mädchen durch ihre Väter und dem Krieg als Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln: Gewalt, Macht, Herrschaft. Auf dieser Straße der Gewalt befinden sich viele namenlose Bettler, die sowohl Subjekte als auch Objekte männlicher Gewalt sind. Das heimliche Curriculum der Männlichkeitserziehung in der Moderne lautet: Gewalttraining.
Drei Jahrzehnte Bildungsentwicklung im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlich determinierter Bildungsstruktur und individuellen Bildungschancen In seinem neuen Buch begleitet Harry Friebel die Generation der „Baby-Boomer“ durch deren Bildungsbiografie. Auf die „Bildungsexpansion der 70er und 80er Jahre“ in der BRD folgte in jüngster Zeit der PISA-Schock und Bildungsdebatte. Friebel stützt seine Ergebnisse auf eine groß angelegte Längsschnittstudie des Hamburger Biografie- und Lebenslaufpanel (HBLP), das Schulabsolventen von 1979 nunmehr fast 30 Jahre begleitet- auf ihre Bildungsbiografie hin befragt, deren Herkunft, Karriereerfolg, Familienbildung erfasst und die Vermittlung von Bildung in die nächste Generation untersucht. Friebels Auswertung des umfangreichen empirischen Materials wirft einen erhellenden Blick auf Strukturwandel und Individualisierung der Bildungsbeteiligung, auf Chancen und Risiken innerhalb der institutionellen Bedingungen des Bildungssystems. Und es gibt und es gilt beides: die Emanzipation des Lebenslaufs und die prägende Sozialstruktur; Selbststeuerungs- und Gestaltungsmöglichkeiten der Personen und strukturelle Steuerung durch die Gelegenheiten des Systems.
Inhaltsverzeichnis1. Einführung.- 2. Die Ausbildungskatastrophe Plädoyer für ein allgemeines berufliches Ausbildungsrecht.- 3. Hamburger Jugendstudie: „Herstellung von Arbeitsvermögen“ und „Entwicklung des Ichs“.- 4. Bremer Jugendstudie: „Berufsfindung und Arbeitsmarkt“: Jugendliche in berufsorientierenden Übergangsmaßnahmen und die Krise auf dem Arbeitsmarkt.- 5. Münchener Jugendstudien.- Literaturverzeichnis (zu Kap. 2 bis 5).