Der bedeutende Kunsthistoriker und Museumsmann Victor Elbern entfaltet in diesem Band anlässlich seines 95. Geburtstags seine Autobiographie. Kunstvoll in zwölf Abschnitten angelegt und über die Jahre gewachsen, schildert er pointiert die Stationen seines langen Lebens, die bis in das Ende des ersten Weltkriegs zurückführen. Seine Begegnungen mit ebenfalls berühmten Kollegen und Zeitgenossen durchziehen das gesamte Buch. Berichte über die Studienzeit im Deutschland der Nachkriegszeit und in der Schweiz, das Tagebuch einer Studienreise 1949 nach Italien, die Museumstätigkeit mit der Konzeption von bedeutenden Ausstellungen an verschiedenen Orten, den Ankauf von Kunstwerken, die Lehrtätigkeit an der Universität bieten Facetten eines reichen und intensiven Lebens, das gemeinsam mit einer liebevollen familiären Gemeinschaft stattfand. Eine wissenschaftsgeschichtliche und menschlich berührende Lektüre!
Victor H. Elbern Knihy






Die Aufsätze zeichnen Orte und Lebensstationen Victor H. Elberns als Forscher, Museumsleiter und Universitätslehrer nach. Stücke aus den Berliner Museen waren immer wieder Forschungsgegenstand des langjährigen Leiters der Frühchristlich-Byzantinischen Sammlung der Staatlichen Museen preußischer Kulturbesitz. In besonderer Weise war der Autor dem Heiligen Land verbunden, was sich in zahlreichen Aufsätzen dokumentiert. Auch Italien wurde immer wieder Studien- und Arbeitsort und inspirierte zu einer Vielzahl von wissenschaftlichen Werken, die von der Faszination der Kunst des Mittelalters zeugen.
Elberns wissenschaftliche Studien konzentrieren sich überwiegend auf liturgische Geräte, deren Einordnung, Funktion, Ikonographie, Ornamentik und Bilderwelt sowie die theologische Deutung und Bedeutung. Der Band umfasst alle Kunstgattungen: Goldschmiedekunst, Buchmalerei, Elfenbeinschnitzerei, Steinbildwerke, Bronzen und Glasgefäße. Er gliedert sich in vier ikonographisch bestimmte Bereiche: das Grundmotiv der Schöpfungsgeschichte, das Kreuz als primäres christliches Heilzeichen, den eucharistischen Kelch als wichtigstes liturgisches Gefäß und Reliquiare. Mit diesem Sammelband werden bedeutende, in verschiedenen in- und ausländischen Periodika veröffentlichte Schriften des Verfassers neu zugänglich gemacht. Eine umfassende Bibliographie mit über 600 Nummern sowie ein Index zum Gesamtschriftenverzeichnis von Victor H. Elberns ergänzen den Band. Die behandelten Themen reichen von theologischen Spekulationen und der Gestaltungsweise frühmittelalterlicher Kunst über ikonographische Synthesen bis hin zu den Formen und der Ikonographie von Altar- und Kultgefäßen. Der Band bietet somit einen tiefen Einblick in die Verbindung zwischen Kunst und Theologie im Kontext liturgischer Objekte.
Als wesentliche Themenkreise sind zu nennen: das Studium frühchristlicher Kunst und der Begegnung mediterraner Traditionen mit den jungen Kulturen der nordischen Völker in der Werdezeit des Mittelalters; eine besonders intensive Beschäftigung mit der karolingischen Kunst und der von ihr ausgehenden Faszination; die Untersuchung unfigürlicher, den Kosmos unter dem Zeichen des Kreuzes ordnenden Strukturen in der Gestaltungswelt der Zeit; vielfältige Beschäftigung mit der Kunst des christlichen Orients und des Byzantinerreiches; nicht zuletzt immer wieder das weite Feld der Beziehungen zwischen Kunst und Liturgie, des entscheidenden Aspektes für jede Einsicht in die Kultur des christlichen „Ersten Jahrtausends“, - um damit zugleich an den Titel eines der Hauptwerke von Victor H. Elbern zu erinnern. Seine hier in Auswahl vorgelegten Schriften leisten, über eine Einführung in die faszinierende Zauberwelt hinaus, einen fruchtbaren Beitrag zur Einsicht in die geistigen Wurzeln und die Identität des abendländischen Europa. Den Texten beigefügte Literaturverzeichnisse vermitteln wertvolle weiterführende Anregungen.